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Wohlfühlkrimi aus dem Deister-Sünteltal

Wohlfühlkrimi aus dem Deister-Sünteltal

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Durchstreift man bei einem abendlichen Spaziergang das beschauliche Egestorf, dann fällt es nicht schwer sich in ein Ambiente zu versetzen, das an die längst vergangene, urenglische Landidylle à la Miss Marple erinnert. Doch mit der rundlichen älteren Romanfigur von Agatha Christie teilt die schlanke und smarte Sabine A. Kuhlmann allenfalls den kriminalistischen Spürsinn und eine gehörige Portion Pfiffigkeit.

Bild: Krimihandlung in einer Wohlfühllandschaft – In ihrem Krimi setzt Sabine A. Kuhlmann „alles auf Anfang“

In ihrem kleinen Haus hinter der Brücke über den plätschernden Bach am Ende des Dorfes hat die seit 17 Jahren dort lebende Kommunikationstrainerin zwei Jahre lang an allerlei Geschichten gewerkelt. Schreiben, sagt sie, das sei ein Kindheitsraum. Und nach Meerschweinchenabenteuern sei es nun Zeit für einen echten Krimi gewesen. Einen, der „im Tal“ spielt. Natürlich ist damit das Deister-Sünteltal gemeint, aber Sabine A. Kuhlmann (das „A“ steht für Annette) warnt: „Machen Sie sich erst gar nicht auf die Suche nach dem ´Who is Who´, es gibt keine Vorbilder aus dem Dorf, alles pure Fiktion.“

Erschrocken habe sie  bemerkt, dass ihr beim Schreiben „das Düstere“ leicht fiele. „Das will ich nicht ausbauen“, gesteht die 49-Jährige, die auch als Hypnose-Coach arbeitet. Humorvoll, leicht und locker habe sie den Text gestalten wollen. Herausgekommen ist eine Art  Wohngemeinschafts-Wohlfühlgeschichte mit einem Schuss Verbrechen. Weder bluttriefend im Hinblick aufs Geschehen noch blutarm, was die Charaktere angeht. Die gruppieren sich um Trudi, die Josephine und Frank in vielerlei Hinsicht einen Neuanfang ermöglicht. Der Täter heißt Heribert und ist „ein bisschen trottelig“.

Kuhlmanns Stil ist heiter, mitunter ironisch. „Knackig und auf den Punkt“, lautet die  Selbsteinschätzung der Autorin. Verfasserin und Text sind in diesem Punkt deckungsgleich. Natürlich habe „Alles auf Anfang“, dessen giftgrünes Cover ein Straßenschild samt Landstraßenperspektive ziert, ein ´happy end´. „Und wenn Sie Sex suchen, den gibt´s auch nicht, noch nicht, das Buch ist schwiegermuttertauglich“ stellt Sabine A. Kuhlmann klar. Stattdessen Kochrezepte. Die Romanfigur Frank hat nämlich einen Catering-Service, und da könne der Leser zwischendurch mal eine kleine Kochpause einlegen, meint die Autorin. Mit Familienportionen natürlich.

Der Krimi-Erstling kommt ohne klassischen Ermittler aus. „Nette Leute, beschauliche Landschaft, dunkle Machenschaften, das muss reichen.“

An die Leser gebracht wird Kuhlmanns Roman per „Books on Demand“. Das gehe so: Jemand möchte das Buch haben, bestellt es im Buchhandel vor Ort, dann wird ein spezielles Exemplar gedruckt und nach einer Woche etwa geliefert.

Ein Wohlfühl-Krimi aus Egestorf, garniert mit Kochrezepten, Wohngemeinschafts-Psychospielchen und einem ´happy end´, das ist Krimikost nach der sich auch Miss Marple die Finger geleckt hätte.

 

 

 

 

 

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