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Maifeier mit Ministerpräsident

Maifeier mit Ministerpräsident

Mittwoch, 10. Mai 2017

Es beginnt in sonniger und entspannter Atmosphäre. Rund 500 Besucher sind auf die Wiese im Bürgergarten gekommen und drängen sich um die Stände der SPD, der Grünen, der Piraten, von „Die Linke“. Mit dabei auch Ver.di, die IGBCE und ein Stand von Amnesty International. Überall wird angeregt diskutiert. Es herrscht Volksfestcharakter.

Nahezu uneskortiert kommt der Ministerpräsident vom Rathausplatz her zu Fuß in den Bürgergarten und wird von freundlichem Applaus und dem von DGB-Kreisvorsitzenden begrüßt.

Vom Landtagskandidaten Dirk Adomat, Bürgermeisterin Karin Echtermann, dem Landrat und dem Landtagsabgeordnete Ulrich Watermann wird Weil bereits erwartet. Die erste Rede der Maifeier, die unter dem Motto „Wir sind viele. Wir sind eins“ steht, hält Volker Eggers. Der 63-jährige ehemalige Diplom- Sozialwirt arbeitet seit 1983 beim DGB und listet wie später auch Weil, erst einmal die Erfolge auf: vor allem den gesetzlichen Mindestlohn, der sei eine Erfolgsgeschichte. Die Liste der aktuellen Forderungen dagegen ist länger: Stopp  befristeter Arbeitsverträge, die Förderung des sozialen Wohnungsbaus, und immer wieder „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Beifall brandet auf, als Eggers feststellt, dass „Rechtspopulisten einen Keil in die Gesellschaft“ treiben wollten.

Für die dreijährige Paulina ist das alles noch weit entfernte Zukunft. Sie freut sich ganz einfach, als ihr der nette Mann aus der hohen Politik ein Autogramm auf ihr Bilderbuch „Mein Landkreis“ malt. Opa Friedhelm und Oma Martina Bollhorst freuen sich mit ihrer  Enkelin, die jetzt alle Unterschriften der Bürgermeister aus dem Kreis, die des Landrats und des Ministerpräsidenten in ihrem von Landkreis herausgegebenen Bilderbuch hat. Dann folgt Weils Mairede.

Auch der lobt den Mindestlohn, und reitet eine scharfe, von Publikum mit Zustimmung quittierte Attacke gegen die Rechten. „Vieles läuft dank engagierter Menschen gut in Niedersachsen“, stellt Weil fest. Doch bleibe „jede Menge zu tun“. Erwerbsunfähigkeitsrente, gerechte Entlohnungen in der Altenpflege, die dringend notwendige Aufhebung befristeter Arbeitsverträgen. Auch zur Situation bei BHW und Postbank äußert sich der Ministerpräsident. Das sei ein sehr leistungsfähiges Spitzenunternehmen, das erst verkauft, jetzt aber nach einer 180 Grad-Wende in die Deutsche Bank „integriert“ werden solle. „Nach der Unsicherheit des drohenden Verkaufs jetzt also die Unsicherheit, was das wohl für die Arbeitnehmer bedeuten mag“, mahnt Weil die Verantwortlichen und versichert den dort Beschäftigten: „Wir schauen da aufmerksam drauf, wir stehen an eurer Seite.“

Weils kämpferischen Zungenschlag verstärkt der junge IG-Metall-Jugendsekretär Stephan Hormann auf.: „Eine Milliarde unbezahlte Überstunden, die sich die Unternehmer in die Tasche gesteckt haben“, rechnet er vor. Kämpferische Töne, die in manchem schon den sich anbahnenden Wahlkampf erahnen ließen.

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