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Pottland-Ausstellung – Von der Ausgrabung in die Vitrine

Pottland-Ausstellung – Von der Ausgrabung in die Vitrine

Dienstag, 10. Juli 2012

Ob unter all dem Sand am Grund der alten Zinkwanne wohl irgendwo ein Schatz verborgen ist?  „Glaub´ ich nicht“, meint die 13-jährige Sara, siebt aber trotzdem mit ihrer Schwester Anna fleißig weiter den Sand – und fördert eine Tonscherbe nach der anderen zutage. „Von der Ausgrabung in die Vitrine“, so lautete das Motto einer Sonderaktion des Münderaner Museums im Rahmen der Pottland-Ausstellung. Einen Nachmittag lang konnten nicht nur Kinder auf Scherbensuche gehen und Keramikfunde waschen, zusammenkleben und ergänzen.

Bild: Förderten jede Menge Scherben hervor – Anna und Sara auf Schatzsuche

 

„Wir haben uns auf Anregung  unserer Praktikantin Susanne, einer Studentin der Kulturwissenschaft, ein umfangreiches Kinderprogramm ausgedacht“, erklärt Museumsleiter Michael Meier, der eifrig und hochkonzentriert damit beschäftigt ist, ein dreibeiniges Grapengefäß fachgerecht zu ergänzen.

Die aus dem Sand gebuddelten Keramikscherben werden von Heike Marx und einigen Kindern zusammen mit weiteren bunten, glasierten Originalscherben aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit Bürste und Wasser vorsichtig gewaschen. Am großen Tisch in der Mitte schnipseln derweil die Jüngeren einige Papierbögen auseinander oder setzen vorbereitete Puzzles wieder zusammen.

Mit Malerklebeband werden zueinander passende Scherben erst einmal grob fixiert, ehe Heike Marx zum Kleber greift.

„Da braucht man vor allem Geduld, das macht sich nicht in ein paar Minuten“, erklärt die ehemalige Mitarbeiterin des Museums, die jetzt im Kloster Amelungsborn lebt. Seinerzeit hat Heike Marx  im Rahmen der Münderaner Altstadtsanierung bei der  Baubegleitung mitgewirkt. „Damals haben wir auch zahlreiche Großfunde gemacht“, erinnert sich die gelernte Restauratorin. Einen Tag lang zeigt sie nun den Museumsgästen wie Scherbenmaterial fachkundig fit für die Vitrine gemacht wird.

Bevor Monika Lüdtke-Meier bei der Kolorierung letzte Hand anlegt, ergänzt Michael Meier fehlende Gefäßteile mit pastellfarbenem Gips.

Wer allerdings zum Zusammensetzen nicht die nötige Geduld aufbringt, der darf mit einem schnell trocknenden Tonmaterial selbst Töpfer spielen und sein eigenes Gefäß herstellen. Viel mehr Spaß aber, darin sind sich Sara, Anna und Lisa einig, macht es, in der Sandkiste nach Scherben zu wühlen. Wer weiß, vielleicht ist ja wirklich ein Schatz drin.

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