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„Nachwehen“ im Martin-Schmidt-Konzertsaal

Sonntag, 13. März 2022

Am Ende war das Publikum mehrheitlich tief erschüttert. „Was für ein beklemmendes Stück, überspitzt sicherlich, aber das Ausgeliefertsein dieser Frau, wirklich gruselig“, diskutierte eine kleine Zuschauergruppe nach der Aufführung.

Wie weit geht man, um seinen Job zu behalten? Das ist die zentrale Frage in Mike Bartletts messerscharfer Satire „Nachwehen“ (Contradictions), einem Zwei-Frauen-Stück, das die bereits sechsmal im Egestorfer „Schaafstall“ zu Gast gewesene, in München lebende und aus der Schweiz stammende Annette Wunsch zusammen mit Felicitas Heyerick auf die Bühne des Martin-Schmidt-Konzertsaals brachte.

Das Geschehen entwickelte sich zu einer wahren Albtraum-Dystopie: von der mitunter grotesk-witzigen juristischen Formelhaftigkeit eines die Arbeitnehmerin (Felicitas Heyerick) bis ins Intimleben maßregelnden Arbeitsvertrages bis in die menschenfeindlichen Dimensionen einer einen Orwellschen Überwachungsstaat fast noch übertreffenden, völligen Vereinnahmung und Entmenschlichung.

Während Annette Wunsch als Personalmanagerin scheinbar kalt, herrisch und ohne Mitgefühl die menschenverachtenden Regeln ihrer Firma gnadenlos umsetzte, fühlte und litt das Publikum mit der in die Katastrophe hilflos hineingleitendenden Angestellten. Deren scheinbare Wahl zwischen Freiheit und Karriere entpuppte sich alsbald als ein auswegloser Sturz in völlige Abhängigkeit und persönliche Zerstörung.

Felicitas Heyerick zu ihrer Rolle: „Das ist eine emotionale Reise, an deren Ende leider die Fügung in das Schicksal steht. Sie ordnet sich widerstandslos in das System ein, ohne Gegenwehr, völlig abgeschliffen und abgestumpft.“

Annette Wunsch (li.) und Felicitas Heyerick (Bild: Huppert)

„Mich geht das Stück jeden Abend wieder an“, gestand Annette Wunsch. Viel hänge dabei vom Publikum ab. „Im ersten Teil wird ab und an auch viel gelacht, doch im zweiten Teil gibt es dann wenig zu lachen. Im Gegenteil.“ In Bad Münder habe sie von Anfang an große Betroffenheit gefühlt. „Schön, wenn die Zuschauer die künstlerischen Mittel des Theaters erkennen, aber das macht es oft nicht einfacher“, so die Schauspielerin.

Vor gut zehn Jahren sei ihr das Stück angeboten worden, habe dann lange in der Schublade gelegen, ehe sie sich nach einer gemeinsamen Lesung mit Felicitas Heyerick zur Produktion entschlossen habe.

Drei große, in wechselndem Abstand positionierte blaue Bürotische fungieren in der Inszenierung von Marco Luca Castelli als physische Indikatoren des dramatischen inneren Verlaufs. Ein rot beleuchtetes Terrarium verleiht dem ins Absurde abgleitenden Spiel einen besonderen Effekt. Lauert hier eine Gottesanbeterin auf ihre Opfer?

Arbeitnehmer als „menschlicher Rohstoff“, als verfügbare Ware, so Mike Bartletts vordergründige Kritik. Doch hinter der entschlüsseln sich auch zwei persönliche Dramen. Auch die „Täterin“ hat einen Preis gezahlt, deutet zwischendurch immer wieder ihre schon vollzogene Entmenschlichung an. Ihr Opfer wird ihr folgen.

„Wir haben zwei Fassungen vorbereitet, einmal als Kammerspiel, das wir im engen Schaafstall gezeigt hätte, einmal die Fassung für große Bühnen so wie hier“, erklärte Annette Wunsch.

Auch wenn die Lichtinszenierung im Saal technisch versagte, blieb trotz „Arbeitslicht“ der Eindruck von einer an dieser Stelle selten erlebten Beklemmung. Egal, ob nun als rein literarisches Stück oder an der Realität orientieren Dystopie verstanden, selten hat ein Stück dank der Leistungen der beiden Darstellerinnen wohl so erschüttert. In diesem Sinne also ein echtes, großartiges Theatererlebnis.

Ursula Thielschers Foto-Zeitreise

Mittwoch, 02. Dezember 2020

Wie sah eigentlich das Alltagsleben in Bad Münder früher aus? Die Fotos aus dem Archiv der Fotografin Ursula Thielscher und ihres Mannes Joachim geben da einen guten Einblick. In einem 66-seitigen Sonderheft der Neuen Deister Zeitung sind jetzt viele der Bilder erstmals veröffentlich worden. Christoph Huppert hat die Einzelheiten….

Weihnachtsschmuck im Kurpark

Montag, 30. November 2020
Bild: Thomas Slappa (hinten Mitte) und Steffi Saake (zweite v. re.) schmücken mit anderen Helfern die Weihnachtsbäume im Kurpark

GeTour-Mitarbeiterin Stefanie Saake ist mehr als zufrieden. „Die Resonanz auf unseren Aufruf Weihnachtsschmuck zu spenden war wie im vergangenen Jahr überwältigend.“ Zwischen Wandelhalle und Kurmuschel putzen Saake, GeTour- Geschäftsführer Thomas Slappa und weitere Helfer den Kurpark weihnachtlich heraus. Spender und Sponsoren haben kistenweise Weihnachtskugeln zur Verfügung gestellt; Firmen haben u.a. die Verkabelung der Beleuchtung der von einem Bauernhof gestifteten sechs Weihnachtsbäume übernommen.

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Wann kommt die Freiwilligen-Agentur?

Freitag, 06. November 2020

Was das bürgerschaftliche Engagement im sozialen Bereich angeht, so nimmt Bad Münder im Landkreis zweifelsfrei eine Leuchtturmfunktion ein. Viele Bereiche werden dabei von ehrenamtlich arbeitenden Bürgeinnen und Bürgern übernommen. Nach seinem Ausscheiden aus der Sozialraum AG hat Hermann Wessling den seit langem bestehenden Gedanken einer alle sozialen Kräfte bündelnden Freiwilligen-Agentur wieder aufgenommen.

Hören Sie dazu eine Stellungnahme des Bürgermeisters …

Gericht genehmigt Maststall am Deisterhang

Freitag, 06. November 2020

Das Verwaltungsgericht Hannover hat die Klagen gegen den Bau eines Schweinemaststalls in Bad Münder  zurückgewiesen. Es sei nicht zu befürchten, dass etwa Gerüche und Keime den 900 Meter entfernten Kur-Bezirk von Bad Münder beeinträchtigten, sagte eine Gerichtssprecherin. Ein Landwirt aus dem Ortsteil Nettelrede plant den Bau eines Maststalls für 1.200 Schweine. Dagegen hatten zwei Klinik-Betreiber und eine Bildungsstätte geklagt. Das Urteil des Verwaltungsgerichts stützt sich unter anderem auf ein Gutachten, in dem nachgewiesen wurde, dass die Luft nicht direkt von dem geplanten Stall zu den Kliniken strömt.

Dazu die Stellungnahme des Bürgermeisters von Bad Münder, Hartmut Büttner …

Volkstrauertag in Corona-Zeiten

Dienstag, 03. November 2020

Volksbund-Geschäftsführer Roland Behrmann teilt mit…

„Der Schutz der Gesundheit hat auch zum Volkstrauertag höchste Priorität!“

Der Volksbund empfiehlt Gedenkfeiern in kleinem Kreise und die Verschiebung der Haus- und Straßensammlung

Der Volksbund reagiert damit auf die Corona-Regeln und Empfehlungen der Bundes- und Landesregierung, die Kontakte in der Öffentlichkeit auf das un-bedingt Notwendige zu beschränken.

„Eine Vielzahl der Besucherinnen und Besucher der Veranstaltungen zum Volkstrauertag sind ältere Menschen. Sie gehören zu den Risikogruppen unserer Gesellschaft“, sagt der neue Landesvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Niedersachsen, Grant Hendrik Tonne. „Wir haben ihnen gegenüber eine besondere Verantwortung und plädieren in den Städten und Gemeinden dafür, z.B. Kranzniederlegungen nur in kleinem Kreise unter Beachtung der Corona-Verordnung des Landes durchzuführen.“

Aber auch die Sammlungen des Volksbundes sind betroffen. „Viele Schulen in Risikogebieten, Soldaten und andere Sammlergruppen haben ihre Teilnahme bereits abgesagt. Dafür hat der Volksbund natürlich Verständnis, auch wenn es der Finanzierung unserer Friedensarbeit weh tut.“

Der Verband bittet deshalb alle Gruppen, die sich traditionell an der Haus- und Straßensammlung beteiligen, ihre Aktivitäten ins Frühjahr zu verschieben. „Wir können uns einen Zeitraum zwischen Februar und April gut vorstellen.“, meint Tonne. Der Volksbund hofft, dass bis dahin die Beschränkungen wieder aufgehoben sind und eine akute Gesundheitsgefahr nicht mehr besteht.

„Die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger für den Frieden und die Verständigungsarbeit zu spenden, ist nach wie vor sehr groß.“, weiß Tonne, der sich in der Vergangenheit oft an den Sammlungen des Volksbundes beteiligt hat. „Wir bitten alle Menschen, die den Volksbund unterstützen, dabei zu bleiben!“

Dem alten Deutschlehrer gewidmet …

Dienstag, 27. Oktober 2020

Hameln. Dierk Rabien freut sich. „Der Jens, das war ein Überflieger“, erinnert sich der ehemalige AEG-Deutschlehrer. Ein Schüler, den ein Lehrer so schnell nicht vergisst. „Abi 82, Deutsch-Leistungskurs, immer 15 Punkte“, schwärmt Rabien. „Dabei musikalisch, sehr sozial. Klavierspieler.“ Noch heute erinnert sich Rabien gerne an Rostecks damalige Roland-Kaiser-Parodie. „´Santa Maria´ hieß der Song, sechs Wochen auf Platz 1 der Hitparade.“

War ein „Überflieger“ – Dr. Jens Rosteck

„Big Sur“, so lautet der Titel seines neuesten Buches, in dem er, von der Kritik überaus positiv aufgenommen, jenem Landstrich an der Westküste der der USA nachspürt, der vor allem in den 60er Heimat vieler namhafter Künstler war. „Der Wechselwirkung zwischen Landschaft und den Ideen ihrer Menschen nachzuspüren, in Bildern, Geschichten, Skizzen, Episoden, das war mein Ziel“, so Rosteck, der sein „Big Sur“ seinem alten Deutschlehrer gewidmet hat.

Der Weg von Jens Rosteck, der „immer druckreif geschrieben“ habe, sei vorgezeichnet gewesen. Mit seinen Musiker- und Künstler-Biografien hat sich der ehemalige AEG-Abiturient einen Namen gemacht. Über den Spatz von Paris, Édith Piaf, Protestsong-Ikone Joan Baez, aber auch mit seinem Buch über Jeanne Moreau, den Komponisten Hans Werner Henze und den Chansonnier Jaques Brel sowie mit seinen Reiseerzählungen hat sich Rosteck, Jahrgang 1962, literarische Meriten erworben.

Weltgewandt und mit viel Humor – Dierk Rabien

„Rabien brachte etwas Urbanes, Weltläufiges in seinen Unterricht, hatte Humor und Ironie, ein verschmitzter, kluger und für alles offener Pädagoge.“ Der „Anreger und Förderer“ habe ihm zudem vermittelt, „wie man auf der Bühne steht und dass die Performance gleichrangig mit dem einsamen Schreibakt“ sei. Und wer Rabiens Auftritte bei den „Pädagogian Harmonists“ noch in Auge und Ohr hat, der weiß, dass sein ehemaliger Musterschüler auch hiermit das Wesentliche getroffen hat. Encore 15 points, keine Frage.

Leseratten der Grundschule Bad Münder empfehlen …

Sonntag, 11. Oktober 2020

Heiße Tipps für die Verleihung des diesjährigen Deutschen Jugendliteraturpreises

Tade Becker
Can Tinne
Marcel Schulz
Marla Wittenbernds
Ina Wedemeyer
Sunny Gebhard
Jamie Belle Harenberg
Clara Borg
Melina David
Frieda Schulze
Swaantje Strangmeyer
Hermine Chomej

Wirtschaftsvereinigung akzeptiert Absage des Weihnachtsmarktes

Donnerstag, 08. Oktober 2020

Die Wirtschaftsvereinigung teilt mit …

„Von der Totalabsage des Weihnachtsmarktes sind wir nicht enttäuscht. Auch wenn es grundsätzlich schade ist, sind alle Argumente gegen den Weihnachtsmarkt richtig und gut nachvollziehbar. Die nötigen Auflagen hätten ohnehin wenig weihnachtliche Stimmung aufkommen lassen. Als Wirtschaftsvereinigung hatten wir lediglich gegen einen weiteren neuen Standort Bedenken, denn es wird so noch mehr Leben aus der Innenstadt gezogen.“

Wir hoffen, Sie haben Verständnis für unsere Entscheidung.

Wird Kippensammeln ein Flächenbrand?

Mittwoch, 07. Oktober 2020
Foto Christoph Huppert

Die Initiatorin der Sammelaktion, Monika Reinecke teilt mit …

Vielleicht haben Sie schon von der  privaten Kippensammelaktion am 11.09.2020 in Bad Münder Kenntnis genommen. In nur zwei Stunden haben 18 Personen geschätzte 12.472 Zigarettenkippen  von der Straße gesammelt und später im Leerstandsladen, Marktstraße 8, in Bad Münder ausgestellt.

Ziel der Aktion war und ist es, der Umweltverschmutzung (Grundwasser, Mikroplastik), sowie dem allgemeinen Dreck, Müll und ungepflegten Bereichen in unserer schönen Kurstadt und Gesundheitsstandort Aufmerksamkeit zu schenken und Abhilfe zu schaffen.

Ein Umdenken der Menschen, die hier leben ist genauso wichtig, wie die Unterstützung durch die Stadtverwaltung, die sich um genügend und geeignete Abfallentsorgungsbehälter kümmern muss und ebenso das Leeren veranlasst.

Wie könnten Sie uns dabei unterstützen?

Sammeln Sie, wann immer Sie wollen, mit Ihrer Gruppe, Zigarettenkippen von den Straßen, Wegen und Plätzen in unserer Stadt, trocknen diese bitte  (im Idealfall, dann kann man die Menge realistisch einschätzen und sie lassen sich später besser ausstellen). Vielleicht bietet sich es auch an, dass zum Beispiel in kleineren Ortsteilen sich Gruppen zur gemeinsamen Sammlung zusammenschließen.

100 Stück trockene Kippen wiegen 25 Gramm. Ein 10 Liter Eimer fast ca.1 kg Kippen. Das entspricht ca. 4000 Zigarettenkippen. Nur eine Kippe verunreinigt 40 Liter Grundwasser!!!

Die Menge hochrechnen und dann bitte  in 1 Liter Einmachgläser mit Deckel füllen, sofern vorhanden – der Gestank ist sonst nicht zu ertragen!

Wir möchten deutlich machen, wie viele Zigarettenkippen gesammelt werden.

Daher benötigen wir von Ihnen:

  • ein oder mehrere Fotos mit Ihrer „Beute“
  • Name des Vereins oder Gruppierung
  • Zeit der Sammlung
  • Zahl der Sammelnden
  • Kippenanzahl

Diese senden Sie uns bitte per Mail zu. Dafür beachten Sie bitte die unten stehenden Kontaktdaten.

Die gefüllten Einmachgläser, sowie die Fotos und Beschreibung dazu, dürfen wir auch im Ladenlokal mit freundlicher Erlaubnis der Volksbank Hameln- Stadthagen ausstellen.

Die Übergabe regeln wir, wenn es soweit ist. Mal sehen, wie viele Fenster wir (leider) füllen werden!

Ihr Verein, Gruppierung oder Organisation kann auf diesem Wege Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und Umweltschutz vereinen.

Monika Reinecke

Wir möchten, sofern Sie nicht widersprechen, die Informationen über Ihre Sammlung gerne an die NDZ  weiterleiten.

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung und würden uns sehr über eine kurze Rückmeldung und Teilnahme an der Aktion freuen.

Herzliche Grüße im Namen aller Helfer und Unterstützer

monika.reinecke@gmx.de

Endgültiges Aus für Weihnachtsmarkt in Bad Münder

Dienstag, 06. Oktober 2020

Die Ortsbürgermeisterin teilt mit

Bild: Sieht keine Chance für Weihnachtsmarkt oder – dorf auch in veränderter Form. Petra Joumahh und der Weihnachtsmann

Sehr geehrte Frau Saake, sehr geehrter Herr Slappa,

zuerst einmal möchte ich mich bei Ihnen beiden noch einmal ganz herzlich für die Vorstellung Ihres Konzeptes, bezüglich eines Weihnachtsmarktes, bzw. eines Weihnachtsdorfes im Kurpark bedanken!

Sie haben sich wirklich außerordentlich viel Mühe gemacht!

Leider, und ich bedauere das wirklich sehr, muss ich feststellen, dass der Ortsrat, und dieser Ansicht schließe ich mich ausdrücklich an, der Meinung ist, dass Ihr Konzept in Corona Zeiten nicht umsetzbar ist.

Auch das vorgestellte Alternativkonzept für die Adventssonntage wird von uns abgelehnt.

Angesichts der aktuellen Lage mit stark steigenden Infektionszahlen muss jeglichen Plänen zur Durchführung einer Weihnachtsmarktveranstaltung unbedingt eine Absage erteilt werden.

Das Risiko, das Weihnachtsfest erkrankt, in Quarantäne, oder mit erweiterten Einschränkungen verbringen zu müssen, ist einfach zu groß.

Noch einmal allergrößten Dank für Ihren Einsatz.

Im Namen des Ortsrates, mit herzlichen Grüßen,

Petra Joumaah

Ortsbürgermeisterin

Erntedank-Gottesdienst interaktiv

Montag, 05. Oktober 2020
Bild: Den vorgezogenen Erntedank-Gottesdienst der Nienstedter Kapellengemeinde gestaltete Pastorin Ute Clemens als „Bibliolog“

Pastorin Ute Clemens ist seit zwei Jahren Seelsorgerin in der 440 Gläubige umfassenden Kapellengemeinde in Nienstedt. Die gehört zum Kirchenkreis Ronnenberg. Um die Kräfte zu bündeln, habe man den üblicherweise erst am Sonntag stattfindenden Erntedank-Gottesdienst vorverlegt, erklärt die 58-Jährige Das Gleichnis vom reichen Kornbauern (Lukas 12, 16-20) steht im Mittelpunkt des von Clemens als „Bibliolog“ gestalteten Erntedank-Gottesdienstes. „Bibliolog ist eine interaktive Form, in der die Gemeindemitglieder aus der Perspektive verschiedener Charaktere der Geschichte heraus sprechen“, erläutert die Pastorin, deren Rolle es ist, die Äußerungen zu verstärken und die Geschichte weiter und zum Abschluss zu führen. In der „Ich-Form“ verbalisieren einige Teilnehmer ihre Gedanken und Gefühle aus Sicht des reichen Kornbauern, seiner Feldarbeiter und der Jünger Jesu. Was entsteht, ist eine auch mit aktuellen Lebensfragen verbundene, persönliche Betrachtung des biblischen Textes.

Was geschah mit Albert Fels?

Dienstag, 22. September 2020
Bild: Kolja Mensing las auf dem Hermannshof in Völksen

Völksen. Fels, das war Albert Fels, der jüdische Viehhändler. Für den 1971 in Oldenburg geborenen Kolja Mensing ist er „die Geisterfigur aus dem Familiengedächtnis“. Es sind Geschichten, die Kolja schon oft gehört hat. Immer und immer wieder. Dann, wenn an der sonntäglichen Kaffeetafel von früher erzählt wurde. Beschwörend, verdrängend, ein Ritual. Albert Fels aber kam darin nicht vor.

Doch hinter der so oft gehörten Geschichte von der 13-jährigen Schülerin, die im Frühjahr 1940 mit einem Wehrmachtssoldaten Briefe tauschte und sich drei Jahre später mit ihm verlobte, lauert eine andere, bislang nicht erzählte Geschichte. Eben die von Albert Fels, der während der Kindheit von Kolja Mensings Großmutter im Haus nebenan wohnte, bei Kriegsbeginn in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen wurde – und nie wieder zurückkam. „Man weiß ja, was passiert ist.“ Mehr wusste die Großmutter bislang dazu nicht zu sagen.

Kolja Mensing hat nachgefragt, hat gesucht, in Steuerlisten und Kirchenregistern gewühlt, ist in Kistchen, Briefen und verstaubten Schachteln fündig geworden. Wer also war dieser Albert Fels? Was wurde aus ihm? Wie kam er tatsächlich ums Leben? Mensing deckt das Leben eines recht wohlhabenden jüdischen Viehhändlers aus dem Südniedersächsischen auf, recherchiert dessen schleichenden Niedergang und seine Einbindung in die Familiengeschichte, lässt die „Geisterfigur“ in den dunklen Schatten von Euthanasie und Holocaust sichtbar werden.

„Zu jeder Liebe gibt es eine dunkle Ecke“, sagt der Autor, der für seinen in Jörg Sundermeiers Berliner Verbrecher Verlag erschienenen 175 Seiten-Roman im Oktavheftformat keine Genrezeichnung angibt. „Vielleicht ein autofiktionaler Roman“, schlägt Sundermeier vor. „Einer, der Ankerpunkte setzt und ansonsten Gehörtes und Erfahrenes mit imaginierter Erinnerung erzählerisch verdichtet“, sagt Mensing.

Bild: Kolja Mensing (re.) und sein Verleger Jörg Sundermeier

Die, freilich auf Abstand gesetzten, Zuhörer von Mensings gut besuchter Lesung im von frühherbstlichem Wind durchwehten „Haus im Park“ suchen nach der passenden Schublade. „Sachbericht, Tatsachenroman, zu Papier gebrachte oral history? „Jedenfalls Literatur“, stellt Kolja Mensing fest. Die Freiheit des Schreibens nutzen, um Geschichte und Geschichten neu erzählen und so mit neuer Perspektive über den Nationalsozialismus reden zu können? Der Autor ist sich sicher: „Täter, Opfer, Mitläufer, das reicht nicht mehr. Die Art über diese Zeit zu reden verändert sich.“ Die 68er hätten noch „recht abstrakt“ mit ihren Eltern über die Nazis geredet, sich auf große Haupt- und Staatsaktionen beschränkt und damit „die kleinere Geschichte traumatisch überlagert“, so Jörg Sundermeier. Kolja Mensing aber gelingt die Synthese von persönlicher Erinnerungs-, möglicherweise auch Selbstfindungs- und Trauerarbeit und historischem Kontext. Was auch in der mit der vermeintlichen „Gnade der späten Geburt“ beschenkten Generation der Kinder und Kindeskinder an die persönliche Substanz gehen kann. „Man muss bei sowas wohl auch auf sich selbst aufpassen“, gesteht Kolja Mensing. „Tja, noch immer ist der Krieg in uns und kein Ende in Sicht“, bestätigt auch Sundermeier.

Immerhin kann die Frage, wieviel Nazi-Zeit in einer Liebesgeschichte wie der von Koljas Oma steckt, endlich gestellt werden, ist die strikte Trennung der Großmutter, die Privates von Politischem scheidet, überwunden.

„Geister“ wie der des Albert Fels und seinem „Leben in den Steuerlisten“ werden endlich lebendig.

„Kann man Geschichte wirklich so erzählen?“, fragte eine Besucherin der Lesung. Ja, man kann nicht nur, man muss sogar. Warum? Um eine Tür aufzustoßen, neue Zugänge, letztlich auch zu sich selbst zu schaffen, und zu begreifen, was aus dieser Zeit noch in uns fortwirkt. Und um die Geschichten ins Licht bringen zu können, die hinter den Kaffeetisch-Erzählungen von Eltern- und Großeltern darauf warten endlich doch noch erzählt zu werden.

Kolja Mensing: Fels. 175 Seiten. Erste Auflage, erschienen im Verbrecher Verlag Berlin 2018

Vom Hutkonzert profitieren alle

Freitag, 31. Juli 2020
Bild: Freuen sich über eine ausverkaufte Veranstaltung. von li.: Die kleine Miray , Jana Bogorinsky-Schäfer und Musiker Stefan Wünnemann.

BAD MÜNDER „Trotz Superwetter wären wir sonst nicht so gut besucht gewesen“, stellt Jana Bogorinsky-Schäfer vom Berggasthaus Ziegenbuche fest. Das Konzept der 35-Jährigen ist aufgegangen. „Ein Hutkonzert, bei dem jeder am Ende etwas in den Zylinder wirft, davon haben alle etwas.“ Auch für den Musiker Stefan Wünnemann aus Friedrichshagen beendet der Auftritt am Deisterhang eine lange Zwangspause des Nichtstuns. „Gerade wir Künstler haben eine schwere Zeit gehabt und da ist so ein Auftritt eine richtige Wohltat.“

Zusammen mit Stephan Schaumäker, der das alljährliche Boah-Festival im Freibad Bakede veranstaltet, hat Wünnemann ein abwechslungsreiches, buntes Programm zusammengestellt. „Das ist vor allem auf melodiöse Sachen ausgerichtet“, erklärt das musikalische Multitalent. Titel von Sting und Slade, Schlager und Evergreens bilden den Rahmen für die in der Nachmittagssonne auf der Aussichtsterrasse speisenden Gäste.

„Ausverkauft ja, aber natürlich mit reduzierter Platzzahl und nur nach Voranmeldung“, so Bogorinsky-Schäfer, die Ansturm und Sicherheitsauflagen mit ihren zehn Servicekräfte sicherstellt.

Die Veranstaltungs- und Hygienevorschriften müssen peinlich genau beachtet werden. „Beim Essen keine Maskenpflicht, aber sobald jemand aufsteht, muss er Maske tragen“, so Bogorinsky-Schäfer. „Eine echte win-win-Situation“, stellt Wünnemann fest, und auch Stephan Schaumäker ist froh, dass er mal wieder mit Publikum agieren kann. „Das Boah-Festival in Bakede musste ja wegen Corona gestrichen werden, wir hoffen aber, dass es im nächsten Juli stattfinden kann“, so der 50-jährige Garten- und Landschaftsbauer.

Der abendliche Blick in die sommerliche Landschaft ist weit, von nebenan wehen das Meckern der Deisterziegen und Kindergeschrei herüber, die Gäste genießen die Musik, die sich zusammen mit anderen Geräuschen zu einer beeindruckenden Atmosphäre mischt.

Bild: Musikalisches Multitalent. Stefan Wünnemann.

„Ein Pilotprojekt“, so Jana Bogorinsky-Schäfer. „So wie es bislang aussieht, werden diesem Konzert weitere folgen. Von dem Hutkonzert haben alle etwas, die Künstler, die Veranstalter und vor allem die Gäste.“ Sagt´s und plaziert zusammen mit ihrer jüngsten Tochter, der vier Jahre alten Miray, den großen schwarzen Zylinder für alle sichtbar auf dem Lautsprecher vor dem kleinen schwarzen Zelt, unter dem Stefan Wünnemann einen Abend lang seine beliebten Melodien spielt.

Hirschhausen in der Rattenfängerhalle

Samstag, 07. März 2020

„Virus? Das verdrängen wir“, sagt ein älteres Ehepaar, das es sich in Reihe 7 der fast ausverkauften Rattenfängerhalle schon lange vor Beginn des Auftritts von Dr. Eckhart von Hirschhausen bequem gemacht hat. Der sollte eigentlich in der Mindener Kampa-Halle stattfinden, die jedoch abgerissen werden muss, sodass Hirschhausens Live-Programm „Endlich!“ nach Hameln ausweichen musste.

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Weihnachtsmusik mit Monika Herrmann

Samstag, 21. Dezember 2019
Bild: Monika Herrmann (re.) hatte zur vorweihnachtlichen Gruppenmusik für Groß und Klein nach Eimbeckhausen eingeladen

Eimbeckhausen. Emily ist fünf Jahre alt und mit Begeisterung bei der Sache. „Ja, das kann ich“, antwortet sie, als Musiklehrerin Monika Herrmann sie bittet, auf dem Achtel-Cello die Begleitung zu einem Weihnachtslied zu zupfen. Das spielen die zur spontanen Gruppenmusik in die Räume der Musikschule beim Eimbeckhäuser DRK gekommen Erwachsenen und Kinder dann erst einmal ganz langsam.

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Bürgermeisterkandidaten im NABU-Verhör

Mittwoch, 02. Oktober 2019
Stellten sich den Fragen von Heimatbund und Nabu. Hartmut Büttner (li.) und Dirk Barkowski

BAD MÜNDER. Sie werden keinen Klima-Notstand für Bad Münder ausrufen. Darin waren sich beide Kandidaten einig. Zum Thema „Natur- und Klimaschutz als kommunale Aufgabe“ trafen jetzt auf Einladung vom Nabu Sünteltal und der Ortsgruppe des Heimatbundes  Bürgermeister Hartmut Büttner und sein Herausforderer Dirk Barkowski im Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaal aufeinander. Vor knapp 50 Gästen moderierte Anne Zuzmann vom Nabu die Beantwortung eines den Kandidaten vorab zugegangenen umfangreichen Fragenkataloges. Eingangs hatte Michael Meier in einer fast halbstündigen Begrüßung in teils drastischen Worten die lokale und globale Dramatik des Themas umrissen. Während sich Büttner kenntnis- und detailreich am Fragenkatalog abarbeiten konnte, verschob der Herausforderer ein ums andere Mal die Antworten auf eine von ihm vorbereitete Präsentation, in der er anschließend den Bereich „Energie und Klimaschutz“ als einen Baustein seines „Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes“ abhandelte.  Nur in Teilbereichen wie etwa dem der Baumschutzsatzung wurden dabei ansatzweise Kontroversen deutlich. Fazit: ein interessantes Befragungsformat, das aber von den Veranstaltern wesentlich konsequenter hätte eingehalten werden müssen.

Mit Vollgas in die Sackgasse

Freitag, 23. August 2019
Bild: Evelin Lindner (li.) bei ihrem Vortrag im „Bürgerhus“.

Evelin Lindner kann es kaum fassen. In der ersten Reihe sitzen Albert Marienhagen und seine Frau. Auf dessen Bauernhof in Esperde ist die heute promovierte Ärztin und Psychologin als Flüchtlingskind in den 50er Jahren aufgewachsen. „Wir hatten kein Geld und dennoch alles. Diese Zeit hat mir die Kraft gegeben“, erinnert sie sich bewegt. Nie wieder Demütigung, so ihr damaliges Lebensmotto nach Krieg, Verwundung und Vertreibung ihres Vaters aus Schlesien. „Ich bin überall zuhause“, so die Weltbürgerin, die ihre umfangreiche wissenschaftliche Arbeit ganz den Themen „Demütigung, Erniedrigung und Würde“ gewidmet hat.

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Traktorpulling in Esperde

Donnerstag, 15. August 2019
Bild: Das Wettkampffeld bei Esperde

Die riesigen Windkraftanlagen auf den Hügeln im Ilsetal sind Hightech und bilden einen reizvollen Kontrast zu dem, was sich auf dem großen Feld zu ihren Füßen abspielt. Drei Tage lang kämpften dort Traktoren aus der Anfangszeit der Motorisierung der Landwirtschaft in elf Klassen um den Sieg im „Treckertreck 2019“. Ausrichter der zum vierten Mal in 17 Jahren organisierten Veranstaltung ist die „Interessengemeinschaft Traktoren und Nutzfahrzeuge Esperde und Umgebung“. „Uns gibt es seit 2002 und wir haben derzeit 198 Mitglieder sowie 60 bis 80 Trecker“, sagt Heinz-Helmut Köhler. Der 61-jährige Kfz-Mechatroniker leitet den anlässlich der 850-Jahrfeier von Esperde gegründeten Verein. „Wir wollen historisches Kulturgut erhalten und Alt und Jung zusammenbringen“, so Köhler zum Vereinszweck.

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Spiel der Paare – Orgelkonzert im Stift Fischbeck

Donnerstag, 15. August 2019
Bild: Zu Gast in Fischbeck – Angela Amodio

Orgelbauer Florian Pabst hat alles gut vorbereitet. Zusammen mit Angela Amodio legt der 33-Jährige letzte Hand an die 2007 neu gebaute, von internationalen Organisten in hohen Tönen gelobte Hillebrand-Berner-Orgel in der Klosterkirche des Stifts. „Das Instrument ist gut über den heißen Sommer gekommen, keine Probleme“, versichert er. Je wärmer es werde, desto höher steige die Stimmung des Instruments. „Bei 20 Grad Wärme erhöht sich der Kammerton A um drei Hertz. Aber die Orgel ist gut in Schuss. Deshalb nur eine kleine Zungenstimmung.“

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Mit Bestnoten zur „Uni Bolognese“

Montag, 12. August 2019
Bild: Übt Kritik am Bologna-System. Hans Peter Klein. Foto: zu Klampen Verlag

Pünktlich zum Ferienende nimmt auch die bildungspolitische Diskussion wieder Fahrt auf. In gewohnt provokanter Form hat sich dabei auch der Frankfurter Professor für Didaktik der Biowissenschaften Hans Peter Klein zu Wort gemeldet. In seinem zweiten, jetzt im Völksener zu Klampen Verlag erschienen Buch „Abitur und Bachelor für alle – wie ein Land seine Zukunft verspielt“ zeichnet Klein ein düsteres Szenario der deutschen Bildungslandschaft und deren Zukunft. Christoph Huppert hat mit Klein gesprochen …

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Floh- und Trödelmarkt bringt über 300 Euro

Donnerstag, 01. August 2019
Bild: Freuen sich über einen guten Erlös. Christian Dreeke (Mitte mit Uwe Meinecke und dessen Frau.

Christian Dreeke vom Förderverein des Jugendzentrums Point in Bad Münder teilt mit: „Bezüglich des durchgeführten Flohmarktes zu unseren Gunsten erfreuen wir uns über den Erlös von 330,81€.“

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Aktionsbrot erinnert an alten Pastor

Freitag, 26. Juli 2019
Bild: Elke Hundertmark-Sagawe präsentiert die ersten Laibe des Aktionsbrotes im Flegesser Süntellädchen

Nichts erinnert an ihn. Kein Straßenname, kein sonstiger Hinweis. Es scheint, als sei Johann Heinrich Friedrich Schlotheuber (30.7. 1789 – 12.01.1866) an seiner ehemaligen Wirkungsstätte in völlige Vergessenheit geraten. Dabei ist der berühmte Botaniker, der von 1816 bis 1865 in Flegessen als Pastor wirkte, eine andernorts durchaus berühmte Persönlichkeit. Elke Hundertmark-Sagawe hat sich intensiv mit Schlotheuber, der am 30. Juli seinen 230 Geburtstag feiert, beschäftigt. „Nach seinem Studium in Göttingen war er zunächst Hauslehrer bei den Stietenkrons in Hameln, wo er auch Georg Pflümer kennenlernte“, berichtet die 64-Jährige. In Hameln erinnert ein „Pflümerweg“ an Schlotheubers Zeitgenossen. Lange Zeit verschollen war auch Schlotheubers Herbarium, das über 35000 Arten umfassen soll. Hundertmark-Sagawe: „Mitte des 19. Jahrhunderts war das Sammeln, Trocknen und Pressen sowie das Bestimmen der Pflanzen ein praktikables bildgebendes Verfahren für den Naturkundeunterricht. Die Fotografie gab es ja noch nicht.“

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Handwerkermarkt im Museum in Börry

Montag, 08. Juli 2019
Bild: Der Vorsitzende des Fördervereins, Rolf Keller (Mitte), freut sich über die Spende der beiden Stellmacher.

Gnadenlos brennt die Sonne vom wolkenlosen Himmel herab aufs Areal des Museums für Landtechnik und Landarbeit. „So heiß war´s bei unserem Handwerkermarkt noch nie“, sagt Museumswart Dieter Brockmann. Wer kann, sucht Schatten. Etwa unterm Baum, an dem Fritz Spiegel und Hermann Hollas das alte Stellmacherhandwerk veranschaulichen. Während sich der 87-jährige Hermann kurz ausruht, werkelt Fritz an einem großen Rad aus Holz. „Die Speichen sind aus Eiche, die Felgenteile aus Buche“, erklärt er den Neugierigen, die sich um die beiden geschart haben.

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Zwillings-Konzert im Schaafstall

Donnerstag, 04. Juli 2019
Bild: Die beiden jungen Pianistinnen begeisterten das Schaafstall-Publikum

Mag sein, dass Ernst Jürgen Kirchertz´ Befürchtung, der Begriff „Sternstunde“ würde im Zusammenhang mit Schaafstall-Konzerten „vielleicht zu inflationär“ verwendet, zutrifft. Der fulminante Auftritt der beiden Schwestern Ani und Nia Sulkhanishvili jedoch muss einfach dieses höchste Prädikat verliehen bekommen.

Die beiden 30-jährigen eineiigen Zwilling präsentierten mit Stücken von Beethoven, Bach, Brahms, Schobert, Dvorak und Smetana nicht nur ein spektakuläres Programm, sondern erstaunten das trotz Sommerhitze reichlich erschienene Publikum mit einer technisch eindrucksvollen Darbietung.

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Springer Dialog 2019

Donnerstag, 04. Juli 2019
Bild: Prof. Michael Vester war der Hauptreferent beim diesjährigen Springer Dialog

Den etablierten „Volks“-Parteien laufen die Mitglieder weg. Vor allem die jungen. Aber auch Gewerkschaften und andere „politische Mitgliederorganisationen“ sind von diesem Aderlass betroffen. Was tun? Das war die Fragestellung des diesjährigen „Springer Dialogs“, zu dem vor allem Vertreter aus Politik und Gewerkschaften in die Heimvolkshochschule am Deisterhang gekommen waren.

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„Abi looking for freedom“

Donnerstag, 04. Juli 2019
Bild: Musik spielt am Vikilu bei jeder Gelegenheit eine wichtige Rolle
Bild: Bestnote für Georg Kroth. Dr. Michael Glaubitz überreicht Zeuzgnis und Geschenk.

„Die jahrelangen Anstrengungen haben sich gelohnt.“ Georg Kroth ist am Ziel seiner Wünsche und hält sein Abiturzeugnis (samt Rentenbescheinigung) in Händen. Georg ist der Jahrgangsbeste mit dem nicht mehr zu übertreffendem Notenschnitt von 1,0. „Unser Abi-Schnitt liegt bei 2,5 und damit wieder über dem Landesdurchschnitt“, konnte Vikilu-Schulleiter Dr. Michael Glaubitz den zur Entlassungsfeier in die Sporthalle gekommenen Gäste mitteilen. Unter den Jahrgangsbesten sind zehn junge Frauen und fünf Männer.

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„Am Ende können Sie nur weinen“

Donnerstag, 27. Juni 2019
Bild: Erforscht den jüdischen Friedhof seit vielen Jahren. Bernhard Gelderblom.

Der schwarzglänzende Grabstein von Dr. Siegmund Kratzenstein ist neu. Er steht an der Ostseite des alten jüdischen Friedhofs an der Scharnhorststraße. Fast wie angelehnt an die Mauer zum roten Backstein-Wohnhaus nebenan. Mit einer fast zärtlichen Geste streicht der Hamelner Historiker Bernhard Gelderblom über den Stein und berichtet mit leiser Stimme vom Schicksal des Hamelner Mediziners: seiner Frau aus Holland, den Töchtern, die an der Vikilu Griechisch lernten, vom Eckhaus mit Praxis am Kastanienwall, von der schleichenden Entrechtung nach 1933, vom SA-Terror in der Reichspogromnacht, von Deportation und Tod. „Am Ende können Sie nur weinen“, sagt Gelderblom und die Besucher der Führung verstummen betroffen.

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Entlassungsfeier an der THRS Hameln

Donnerstag, 27. Juni 2019
Bild: Lara Teschner freut sich über ihren erstklassigen Abschluss.

Lara Teschner strahlt. Die 16-jährige Absolventin der Theodor-Heuss-Realschule hat allen Grund dazu. Sie hat in diesem Jahrgang mit einer Durchschnittsnote von 1,46 das beste Ergebnis im Jahrgang erreicht. Von Schulmüdigkeit zeigt das Mädchen im blassblauen Kleid keine Spur. Im Gegenteil. „Ich will ein gutes Abi machen, dann ein Jahr nach Frankreich oder England gehen und anschließend studieren. Medizin, Lehramt oder Psychologie“, erklärt die selbstbewusste junge Dame.

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Zum Osterbrunch auf die Neue Bult

Donnerstag, 11. April 2019

Früh aufstehen heißt es am Ostermontag, 22. April 2019, denn die Saisoneröffnung auf der Neuen Bult beginnt bereits um 10:30 Uhr.
Auf der Rennbahn kann man dann mit einem zünftigen Osterbrunch in einen spannenden Tag starten. Für die Kleinen gibt es ein großes Ostereiersuchen im Kinderland, außerdem ein Ponyrennen. Wer den Sieger tippt, kann sich über tolle Preise freuen.

Foto: Favorit Julio (Foto: Frank Sorge)
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