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Zuwendung schützt vor Internetgefahren

Zuwendung schützt vor Internetgefahren

Donnerstag, 26. Mai 2011

Das ist Max, der ist 13 und ein Spiele-Affe“, stellte Moritz Becker den als Jugendlichen zurechtgemachten Kleiderständer vor. Welche Gefahren für Max und seine Altergenossen im Internet lauern, das war Gegenstand einer dreistündigen Informationsveranstaltung, zu der die Münderaner Sozialraum AG ihre Mitglieder in die Grundschule eingeladen hatte.

„Dieser Abend ist Auftakt einer dreiteiligen Reihe zum Thema ´Aktion sicheres Internet´. Im August werden wir uns mit der Handy-Nutzung und im November mit der Problematik von Computerspielen befassen“, so Christoph Schieb, Grundschulrektor und Sprecher der Sozialraum AG.

Die Erwartungen der rund 30 vorwiegend weiblichen Teilnehmerinnen an das Thema des Abends waren vielfältig, reichten von „Erst mal einen Überblick verschaffen“ über „Wehret den Anfängen“ bis zu „Ich will dem nicht hilflos gegenüber stehen“. „Schulhofstreitereien setzen sich nachmittags im Web fort, die Zahl der Mobbingfälle nimmt zu und Internetstreitigkeiten wirken massiv auf die Schule zurück“, stellte KGS-Lehrerin Carina Teske fest. Was also ist zu tun?

Moritz Becker, Bildungsreferent und Medienpädgagoge des bundesweit agierenden Vereins „smiley e.V“, und im Auftrag der Niedersächsischen Landesmedienanstalt nach Bad Münder gekommen,  machte in einprägsamen Beispielen deutlich, dass das Internet Werk- und Spielzeug zugleich sei. Eltern und Lehrer seien dabei mit etwas konfrontiert, was sie selbst nicht in ihrer Jugend nicht vermittelt bekommen hätten.

Der 34-Jährige machte klar, dass Kinder und Jugendliche das Internet weniger als Recherche-Werkzeug, sondern eher als Abenteuerspielplatz nutzten. Becker: „Da heißt es Facebook und Twitter statt Wikipedia.“ Umso mehr die Aufmerksamkeit durch Keine-Zeit-Eltern fehle, desto stärker suchten sich Heranwachsende die fehlende Zuwendung in sozialen Netzwerken oder den Scheinwelten von online-Spielen. Das könne durchaus Suchtpotenzial haben.

Becker weiter: „Jugendliche in der Pubertät suchen Orientierung. Da kann es durchaus zu Fehlentwicklungen kommen, wenn die etwa auf pornografischen Webseiten etwas sehen, was sie dann für die Normalität halten.“

Beckers Rat an Eltern und Erzieher: „Das Internet ist eine Realität, die man weder ignorieren noch verteufeln sollte. Allein die Zuwendung der Eltern in einer stabilen Eltern-Kind-Beziehung kann vor den dort lauernden Gefahren schützen. Geben Sie ihren Kindern Zeit und Aufmerksamkeit, so dass sie sich die nicht im Web suchen müssen.“

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