Die „House Jacks“ im Hamelner Theater
Die „House Jacks“ im Hamelner Theater
Donnerstag, 15. November 2012
Besser hätte das Publikum auf den spektakulären Auftritt der „House Jacks“ nicht eingestimmt werden können. Statt mit dem A-cappella-Quintett aus San Francisco fülle sich die Bühne im großen Haus des Theaters erst einmal mit dem rot-schwarz gekleideten Gospelchor des Hamelner „Salt ´n Light“ Ensembles.
Deren nahezu perfekt präsentiertes „warming up“ ließ mit vier effektvoll arrangierten Titel spätestens bei den reich beklatschten Soli von Lena Brutschek und der umwerfend stimmstarken Miriam Risse den Funken überspringen, und erntete mit einem abschließenden „Ain´t No Mountain High Enough“ eine für Hamelner Verhältnisse fast extatische Begeisterung. Keine Frage, von diesem Chor will man mehr hören, nicht nur im Vorprogramm.
Das bestätigten auch die Stars des Abends. Jeder Zoll, jeder Ton, jede Geste durch und durch professionell, trafen die fünf Stimmakrobaten auf ein durch die rund 60 Chormitglieder verstärktes, gut 300 Zuschauer umfassendes Publikum. Kein Wunder also, dass die Mitmach-Sequenzen des Programms außerordentlich gut klappten und das überdurchschnittlich sangeskundige Publikum sich als sehr mitmachfreudig und rhythmussicher erwies.
„Jede Menge Testosteron“, hatte der farbige Sänger Austin Willacy versprochen, und nicht nur Bass Antonio ließ bei „My Little Sister“ sein phänomenales Organ dröhnen, vor allem Beat-Box Stimmwunder John Pointer riss die Hamelner ein ums andere Mal mit atemberaubenden Kehlkopfverrenkungen zu Applausstürmen hin. Alle „House Jacks“ erwiesen sich zudem als charmante Plauderer, die eben noch über den Begriff „Herzschmerz“ scherzend, einen Moment später ein fulminantes „Wunschkonzert“ veranstalteten, das, gleich ob beim Elvis-Teil, Lady Gagas „Pokerface“ oder Dusty Springfields Klassiker vom „Son of a Preacherman“ mehrfach von spontanem Applaus unterbrochen wurde.
Von der internationale Spitzenklasse der „House Jacks“ zeugte auch das abschließende Schlagzeug-Duo von John Pointer und Nick Grand, und als Zugabe erwärmten die Spezialisten für „Musik ohne Instrumente“ mit einem lyrisch-zarten „What a Wonderful World“ die Herzen der Hamelner. What a wonderful evening!