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Frauen- und Seniorenunion informieren sich über „Alzheimer“

Frauen- und Seniorenunion informieren sich über „Alzheimer“

Sonntag, 17. März 2013

Altersdemenz, auch „Alzheimer“ genannt, die Krankheit des Vergessens. Trotz intensiver Forschung ist sie noch immer unheilbar. Kein Wunder, dass das Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit groß ist. Die Mitglieder der von Ilse Albers geleiteten Frauenunion drängten zusammen mit der von Heinrich Spangenberg betreuten  CDU-Seniorenunion ins „Kornhus“, um vom MediClin-Heimleiter Sven-Uwe Gau Näheres über die Krankheit und Tipps für pflegende Angehörige  zu erfahren.

Bild: von li. Ilse Albers, Sven-Uwe Gau und Heinrich Spangenberg

„Gerade Frauen sind in der Pflege vor eine besondere Herausforderung gestellt“, so Ilse Albers. „Demenz ist daher für uns in der Frauenunion ein gesundheits- und zugleich auch familienpolitisches Top-Thema.“

Rund 1,5 bis 2 Mio. Bundesbürger sind derzeit an Alzheimer erkrankt. Jährlich kommen 100000 Neuerkrankungen dazu, so Gau. Noch immer sei die „primäre Demenz“, bei der sich Nervenzellen im Gehirn allmählich zersetzen, unaufhaltbar.

Gaus Grundregeln für den Umgang mit Demenzerkrankten: Verständnis, Verständnis und noch einmal Verständnis.

Es gelte die Krankheit anzunehmen und als Pflegende das eigene Verhalten dem Kranken anzupassen. Gaus wichtigster Rat: „Konfrontation vermeiden, Trost spenden und vor allem auf das „Nein-Sagen“ verzichten. Das geschehe zwar meist aus Sorge um das Befinden des Erkrankten, sei jedoch völlig fehl am Platze. Gau: „Verbote und ständiges ´Klarstellen´ helfen dem Kranken nicht. Er lebt in seinen Erinnerungen, weil das Kurzzeitgedächtnis zunehmend versagt.“

So früh wie möglich sollten die mehrheitlich von der Pflege betroffenen Frauen externe Hilfe suchen, denn früher oder später  komme der Zeitpunkt der Überforderung.

Bereits die Diagnose sei nicht nur für den Patienten, sondern auch für die Angehörigen ein Schock.

Grundsätzlich gelte in der Pflege Demenzerkrankter, dass „nicht das Ergebnis, sondern das gemeinsam Tun“ wichtig sei.

Gau zeigte anschaulich auf, wie die „Milieugestaltung“ – viel Licht, eine ´Erinnerungsecke´, Beleuchtung, Farben – dem Erkrankten helfen können.

Der Demenz-Fachmann übte aber auch Kritik. „In Niedersachsen haben wir derzeit in der Demenzpflege den schlechtesten Personalschlüssel aller Bundesländer. Wären wir in Bayern oder Baden- Württemberg, hätten wir in unserer Einrichtung beispielsweise mindestens fünf Mitarbeiter mehr.“

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