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Die Romantik eines verregneten Maisonntags

Die Romantik eines verregneten Maisonntags

Montag, 27. Mai 2013

Trotz nicht enden wollendem ungastlichen warmen Mairegens hatten sich gut 200 Besucher per Bus-Shuttle, zu Fuß oder per Auto auf den Weg in die Aerzener Marien-Kirche aufgemacht. Deren Altarraum hatte Raphael Becker-Foss mit einer Lichtinstallation in zartes Maigrün getaucht, und eingestimmt von einer kurzen Kirchenführung durch Pastor Thomas Mayer erlebten die Gäste mit dem Bläserquintett „Arirang“ auch akustisch vielerlei Maiwonnen.

„Klassische und romantische Musik für Bläserquintett“ hatten die Veranstalter dieses zweite Konzert der 25. Auflage der Musikwochen Weserbergland überschrieben. “25 Jahre Musikwochen, zehn Jahre Arirang Quintett“, so der Oboist Jörg Schneider, vielfach preisgekrönt und wie Steffen Dillner (Klarinette), Monika Schneider (Fagott) und Hornist Sebastian Schindler ehemaliges Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie. Mit viel internationaler Erfahrung komplettiert die Flötistin Sakura Kindynis das Quintett.

Für ihr Aerzener Konzert hatten die Musiker eigens einen Querschnitt durch die Entwicklung ihres musikalischen Repertoires zusammengestellt.

Zum Auftakt die Bläserbearbeitung des „Adagio und Allegro f-moll“ aus Mozarts für ein „Orgelwerk in einer Uhr“ komponiertes Quintett. Ein mitunter ländlich-pastoral anmutendes Werk, bei dem man vor dem geistigen Auge beinahe den alten Münchhausen durch den Mairegen über die Aerzener Felder reiten zu sehen glaubte.

Als scharfen Kontrast dazu „Hekkan I“, eine melodielose, von an- und abschwellendem Pulsieren lebende zeitgenössische Komposition von José-Maria Sanchez-Verdú. „So wie das intensive Betrachten einer Textur einer Mauerwand kann sie das in Trance versetzen“, hatte Schneider gewarnt, und in der Tat mischten sich ins  flirrende Rauschen der Flöte stark rhythmisierte Geräuschimpulse von Oboe, Fagott und Horn, und formten eine Art atmendes Klangerlebnis, das sicher den einen oder anderen Besucher an die Grenze seines Musikverständnisses brachte.

Ungleich romantischer dann wieder die drei Sätze aus Charles Lefèbvres „Suite op. 57“, und das Rondo aus Alexander von Zemlinskys „Humoreske“, ehe, so Schneider,  als „wunderbarer Rausschmeißer“ Jacques Iberts bekannte „Trois pièces brèves“  sowie der kurze, sehr humorvolle erste Satz aus Denis Agays „Polka“ als Zugabe einen zwar regenreichen, aber durch und durch romantischen Konzertnachmittag beschlossen.

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