Wenn das Lebenslicht erlischt
Wenn das Lebenslicht erlischt
Donnerstag, 25. Januar 2018
Für die mündersche Verlegerin ist gerade dieses Buch eine Herzensangelegenheit. „Das Thema hat mich schon immer besonders berührt“, sagt Gabrielle Spaeth. „Da war ich froh, als meine Freundin Barbara Brüning mich gebeten hat, das Buch in meiner Leibniz-Bücherwarte herauszugeben.“
Brüning, Jahrgang 1951, ist Professorin für Philosophiedidaktik in Hamburg. In der „Leibniz-Bücherwarte“ von Gabrielle Spaeth hat die Autorin, die auch entsprechende Schulbücher zu philosophischen Fragestellungen geschrieben hat, bereits mehrere Titel zum Philosophieren mit Kindern veröffentlicht.
„Lebenslicht – Wie Jugendliche über das Sterben denken“, so lautet der Titel des 200 Seiten starken Buches. Gabrielle Spaeth erklärt: „Es geht um Fragen wie ´Wo und wann ich zum ersten Mal dem Tod begegnet?´, ´Darf ich jemandem beim Sterben helfen´, ´Gibt es ein Leben nach den Tod?´ und ´warum müssen alten Menschen eigentlich sterben?´“
Über diese Fragen haben 60 Schülerinnen und Schüler aus den 5. Klassen eines Hamburger Gymnasiums nachgedacht. Im Philosophie- und Religionsunterricht haben sie außerdem Zeichnungen und Fotos zur Thematik „Sterben“ zusammengetragen und Kindergeschichten geschrieben.
Ihre Erkenntnis: „Der Tod und das Leben gehöre zusammen.“ Barbara Brüning hat die Aussagen der Schüler in Kapiteln wie „Wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte“, „wie ich begraben werden will“, „wie Menschen trauern“ oder „wie uns der Tod im Leben begegnet“, zusammengefasst.
Dabei wird deutlich, dass Tod und Sterben immer noch gesellschaftliche Tabus sind. Doch die Kommentare der Jugendlichen zeigen auch, dass man das Thema auch mit Humor angehen kann. So wie Lucy, die schreibt in ihre Einladung zu ihrem eigenen Begräbnis: „Mein Tag! Meine Regeln! Du kannst gerne danach weinen. Aber bitte nicht während der Trauerfeier, weil die anderen dann nicht die Reden hören.“
„Barbaras Buch geht sicher unter die Haut, macht betroffen und regt zum Nachdenken über Sterben und Tod an“, so Gabrielle Spaeth.
Das von Barbara Brüning herausgegebene Buch werden die Verlegerin und ihre Autorin am 2. Dezember um 16 Uhr im Egestorfer Schaafstall persönlich vorstellen. „Ich würde mich freuen, wenn das Buch vor allem junge Leute interessieren würde“, hofft Gabrielle Spaeth.