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Marcussen-Orgel

Marcussen-Orgel

Montag, 04. Oktober 2010

webmarcussSchöner kann man einen Orgelgeburtstag wohl kaum feiern als mit einer Händel-Arie und fünf Orgel-Toccaten des großen Johann Sebastian. Kaum jemand kennt das Geburtstagskind, die von der Orgelbauwerkstatt Marcussen im dänischen Apenrade geschaffene, 28 Register umfassende Instrument, besser als die Münster-Kantorin Maria Potaschnikova.

Bild: Die Sopranistin Jana Girdt (li.) musizierte Kantorin Maria Potaschnikova zum 30. Geburtstag der Marcussen-Orgel.

Zusammen mit der in Hameln nicht unbekannten Sopranistin Jana Girdt setzte Potaschnikova die Orgel beim Jubiläumkonzert ins rechte Licht, reizte die Klanggewalt der 1921 aus einer Zinn-Bleilegierung sowie aus Kupfer bestehenden Pfeifen in einem beeindruckenden Konzert gänzlich aus.

„Das ist eine schöne neobarocke Orgel, auf der man alte Musik ebenso gut wie neue und klassische Musik spielen kann“, so die Kirchenmusiker. Sicher, die Orgel in der Marktkirche sei größer und es brauche Registranten um die Marcussen-Orgel zu spielen, doch schätzte sie das Instrument sehr.

Rund 400000 Mark habe die seinerzeit gekostet, so die für die Kirchenmusik am Münster zuständige Ruth Hegemann. „Wir haben durch einen Hausverkauf und eine großzügige Spende von 10000 Dollar, damals 40000 Mark wert, knapp die Hälfte der Kosten selbst aufgebracht. Den Rest hat das Landeskirchenamt übernommen“, erinnert sich der ehemalige Münster-Pastor Alferd Grosse. Die 1980 nach zwei Jahren Lieferzeit aufgebaute Orgel ersetzte die alte, marode Furtwängler-Orgel von 1874. Die Neuanschaffung führte zudem zur großzügigen Umgestaltung des Kirchenraumes: die Empore wurde abgerissen, das Westfenster freigelegt und eine neue Orgelbrücke eingebaut.

Beim von der Jugendwerkstatt erstellten und von der evangelischen Jugend servierten Geburtstagsimbiss gab ein erst unlängst wieder entdeckter Amateurfilm den Gästen des Jubiläumskonzertes Einblick in den Aufbau der Orgel um die Jahreswende 1979/80.

Besonders stolz sind Ruth Hegemann und die Vorsitzende des Förderkreises, Dr. Marion Müller, über die Erstellung einer CD mit von Maria Potaschnokova eingespielten Bach-Orgelwerken. Die hat ihr Schüler Konstantin Volostnov in einer Auflage von 500 Exemplaren produziert. Erhältlich ist der Tonträger im Haus der Kirche und bei der Münster-Gemeinde.

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