Zeilen Sprung – Das Redaktionsbüro

05042 - 504 008

info@zeilen-sprung.de

Tavli-Meisterschaft

Tavli-Meisterschaft

Sonntag, 21. August 2011

„Schon auf der Straße vor der  Münderaner Gastwirtschaft „Barese“ ist das Klappern der Würfel zu hören. Dicht gedrängt sitzen im Hinterzimmer die acht Endrundenteilnehmer über ihren Backgammon-Brettern und kämpfen zwei Tage lang um Meisterschaft und Pokalsieg.

Am kleinen Nebentisch spielt die einzige Frau, Ute Ludwig, in der Trostrunde gegen Manfred Kynast.

Auf einer Stellwand verzeichnet Rolf Tegtmeyer fein säuberlich die Ergebnisse. Vor 34 Jahren hat er das Tavli-Spiel aus Griechenland nach Bad Münder gebracht: „Die Griechen spielen alle Backgammon, denkt man, wenn man  die unzähligen Backgammon-Spiele in den Bars dort sieht. Aber das stimmt nicht. Die spielen Tavli, das heißt Brett oder auch Tisch.“

Gespielt wird Tavli zumeist in drei Varianten:

Das „Portes“  wird ohne den Verdopplungswürfel gespielt. Beim „Plakoto“ stellen die Spieler alle Steine in das erste Feld. Ziel ist es alle Steine rund um das Brett herum zu führen, und dann wie beim Backgammon herauszuwürfeln. Gegnerische Steine kann man blockieren, indem man eigene Steine darauf stellt.

Die am weitesten verbreitete Variante ist das „Fevga“. Hier stellen die Spieler jeweils alle ihre Steine diagonal gegenüber auf und ziehen in die gleiche Richtung. Ein einzelner Stein genügt, um ein Feld bereits für den Gegner zu blockieren.

Gemeinsam ist den verschiedenen Tavli-Spielen, dass üblicherweise auf drei, fünf oder sieben gewonnene Punkte gespielt wird.

„Meines Wissens nach sind wir in Bad Münder der einzige eingetragene Tavli-Verein in Deutschland“, so Rolf Tegtmeyer, der die Rangliste anführt. Beim Tavli seien zwar die Würfel ein Zufallselement,  dennoch komme es auf Erfahrung, Übersicht und Strategie an. „Da gibt es ganz alte Hasen wie Manfred Corinth, der in diesem Jahr das Triple versucht.“

Acht Tavli-Spieler haben sich übers Jahr für das zweitägige Finale im „Barese“ qualifiziert. Sie müssen am Freitag drei, am Samstag mindestens vier Spiele absolvieren.

Tegtmeyer: „Notfalls gibt es ein Stechen am Sonntag.“ Doch dazu kommt es nicht. Spät in der Nacht zum Sonntag steht Fritz Henning Tiedau als neuer Tavli-Meister fest. Rolf Tegtmeyer wird Zweiter, Bronze erringt Altmeister Manfred Corinth. Das Pokalendspiel entscheidet Jörg Ohlendorf mit 11 zu 6 gegen Andreas Kautscha für sich. In der Trostrunde siegt Michael Mewes vor Manfred Kynast.

Weitere Einträge