LEB verleiht „Kompetenznachweis Kultur“
LEB verleiht „Kompetenznachweis Kultur“
Freitag, 20. Juli 2012
„Was ihr geleistet habt, das ist ein Lichtpunkt in der Ländlichen Erwachsenenbildung“, lobte Walter Lehmann, Direktor des Landesbüros der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) aus Hannover. Acht junge Schülerinnen und ihre Eltern hatten sich extra fein gemacht, um auf einer kleinen Ausflugstour mit dem „Flotte-Weser“-Fahrgastschiff „Hameln“ ihren „Kompetenznachweis Kultur“ verliehen zu bekommen.
Bild: Sie haben sich als „Lesementorinnen“ ihre Auszeichnung verdient.
Ausgezeichnet wurden die Schülerinnen für ihr erfolgreiches Engagement bei der dritten Auflage des Projekts „Lesementoring“.
„In ihrer Freizeit haben sie acht Monate lang einmal pro Woche Grundschuler in die Welt der Bücher und des Lesens eingeführt“, erklärte Anett Köhler von der LEB-Geschäftsstelle Hameln. Dabei hätten sie ihren Unterricht weitgehend selbständig vorbereitet und durchgeführt.
Auch Schirmherrin Angelika Wüstenfeld-Schulz, Buchhändlerin in Emmerthal, und Olaf Manser von der unterstützenden Stadtsparkasse zeigten sich rundum begeistert vom Einsatz der acht Lesementorinnen Kim-Jannika Wilpert, Jennifer Talinski, Miriam Helms, Virginie Sippach, Saskia Hilpert, Celina Eickenberg, Christine Klaus und Isabell Zerlmanowski.
Wüstenfeld-Schulz: „Die jungen Damen haben es geschickt verstanden, die Kleinen spielerisch und partnerschaftlich zum Lesen zu motivieren.“
Für die Vorsitzende der AG Weserbergland der LEB, Christa Übelacker, besteht die Hauptzielsetzung des 2004 im Nachklang zur ersten Pisa-Studie in Hannover entstandenen und dann landesweit durchgeführten Projektes vor allem darin, Leseanfängern eine „sinnvolle Alternative zum Fernseh-, Video- und Computerkonsum aufzuzeigen.“
Mit Erfolg, wie die 15-jährige Saskia berichtet: „Wir haben uns mit unseren Mentis am Anfang immer erst einmal locker gemacht, mit kleinen Bewegungsspielen angefangen, sind dann in die Schulbüchereien gegangen und haben uns persönliche Lieblingsbücher ausgesucht, mit denen wir dann gearbeitet haben.“
Dabei hätten die Mentoren, so Projektbegleiterin Katja Stöck von der LEB, auch selbst viel gelernt. „Etwa, dass es sich lohnt, Ausdauer zu zeigen und an einer Sache dranzubleiben,“ Für Lehrerin Kathrin Menzel von der Grundschule Emmerhal ist „Lesementoring“ eine willkommene Form der Leseförderung: „Es ist völlig freiwillig, sehr beliebt und die Nachfrage ist groß. Je weniger Mentoren aber da sind, desto weniger Kinder können mitmachen, und viele sind deshalb manchmal ganz traurig.“
Die in zahlreichen Bereichen ehrenamtlich tätige Christa Übelacker hofft indes nicht nur darauf, dass beim nächsten „Lesementoring“ auch wieder Jungen dabei sind, sondern dass die mit dem „Kompetenznachweis Kultur“ ausgezeichneten Jugendlichen auf diese Weise einen Einstieg in ein generelles ehrenamtliches Engagement finden.