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Protestfrühstück zum Erhalt der Grundschule in Flegessen

Protestfrühstück zum Erhalt der Grundschule in Flegessen

Sonntag, 23. September 2012

„Wir sind alle hoch erfreut, dass so viele Bürger gekommen sind“, strahlt Julia Baum, die erste Vorsitzende des Elternvereins, mit Blick auf die Schlangenbildung am Frühstücksbüffet:  Wurst, Frühstückseier, Kaffee, Säfte, alles aus Spenden finanziert und durch etliche Helfer auf langen Tischen auf dem Schulhof appetitlich angerichtet.

Wer wehende Protestfahnen, Parolengeschrei aus Megaphonen und allgemeine Empörung erwartet hatte, der war beim sonntäglichen Brunch auf dem Hof und in den Räumen der Grundschule Flegessen an der falschen Adresse. „Protest? Ja, aber eher einer von der stillen Sorte“, erklärt Julia Baum. Ihr und ihren Mitstreitern geht es an diesem Sonntagvormittag mehr um die „gute Geste“. Vor allem wolle man, so auch die Grundschulleiterin Brunhilde Meyer „auf die Qualität der Arbeit und der Ausstattung unserer Schule hinweisen.“ Man lebe zwar auf dem Dorfe aber nicht hinter dem Mond, findet auch Marion Hecht: „Beide Schulen, in Hachmühlen und hier, haben sehr gute Ausstattungen, von der Bibliothek bis zum PC-Raum und zur Küche. Darauf wollen wir aufmerksam machen.“

Nein, der Zug in Sachen Grundschulschließung sei noch nicht abgefahren, meint Peter Lehmann von der Initiative zum Erhalt der Schule. Es dürfe keine Denkverbote geben und so sei zu prüfen, was mit Rat und Verwaltung noch auf der Grundlage des Zukunftsvertrages möglich sei. „Wir müssen überlegen, was bei gleichem Einsparvolumen auf anderer Grundlage denkbar ist“, so Lehmann.

„Das ist wohl kein Spaß, das hier zu diskutieren“, stellt Ratsherr Dr. Helmut Burdorf von Bündnis 90 / Die Grünen mit Blick auf die Abwesenheit von anderen Ratsmitgliedern fest.  Ortbürgermeisters, des SPD-Ratsherrn Detlef Olejniczak muss zwei Seelen in seiner Brust tragen: „Ich stehe zur Zustimmung zum Zukunftsvertrag, dagegen zu stimmen wäre nur eine populistische Geste gewesen. Aber als Ortsbürgermeister werde ich für die Grundschule eintreten, solange es geht.“

Sehr harmonisch, ein bisschen, aber ohne Zeichen von Resignation wirkt der Protest schon. So wie die vierjährige Frieda, die  mit ihrem braunen  Schuhkarton sammelt. „Spenden“ steht drauf und dem Charme der Kleinen kann wohl keiner der Teilnehmer widerstehen. Auch wenn Frieda vielleicht nicht mehr in ihrem Heimatort eingeschult werden kann.

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