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Trio Coppo im Lalu

Trio Coppo im Lalu

Sonntag, 14. Oktober 2012

Lag es am Fußball oder an der Konzertkonkurrenz? Die Resonanz auf den Auftritt des „Trio Coppo“ im Lalu erfüllte nicht die Erwartungen. Unverdienermaßen und ganz im Gegensatz zu dem bisherigen Auftritten der drei Musiker im Hefehof. „Fußballkonkurrenz. Das nehmen wir mit Gelassenheit“, kommentierte Drummer Rolf „Pink“ Schawara, der zusammen mit dem Flötisten Carsten Tamme und Gunnar Hoffmann (Akustic- und E-Gitarre) den Gästen im Lalu dennoch einen „leereichen Abend“ offerierte.

Bild: Ließen sich von der Fußballkonkurrenz nicht entmutigend – das Trio Coppo im Hamelner Lalu.

Gleich zu Beginn Antonio Cortez´ „So danco Samba“, nicht hauchzart, sondern mit viel Druck und Drive angegangen, so recht nach dem Geschmack eines Damentrios an einem Tisch vor der Bühne. „Toll, das stimmt absolut so“, so Spanisch-Lehrerin Alicia Tyralla, die aus Peru stammt und seit 1990 in Hameln lebt. Und auch ihre beiden Freundinnen Doris Delgado und Gabriele Hartinger bestätigten, dass die Drei vom „Trio Coppo“ den richtigen Latin-Sound getroffen haben. „Könnte sogar noch eine Spur heftiger sein“, wünschte sich das Trio unten, ein Wunsch, dem das Trio oben schon im Lauf des ersten Sets gerne nachkam.

Mit Chick Coreas „Spain“, vor allem aber Titeln wie Stings „An Englishman in New York“ trafen die drei Musiker den Nerv des überwiegend 40-plus-Publikums, und erwiesen sich zudem als fantasiereiche und technisch ausgereifte Improvisationskünstler. „Rund 70 Prozent sind improvisiert, gerade im Trio geht das sehr gut und macht viel Spaß“, erklärte Rolf Schawara beim Pausenbier.

Mit der heute noch existierenden Band „Havanna“ habe man seinerzeit die Salsawelle auch nach Hameln schwappen lassen, so der Drummer. „Die Leute brauchten zwar etwas Anlaufzeit, waren dann aber von der Polyrhythmik begeistert“, erinnert sich Schawara.

Im Lalu bringen die Drei ein umfangreiches Repertoire auf die Bühne: Eigenkompositionen wie Gunnar Hoffmanns „African Flute“, Titel von Bill Withers oder Astor Piazolla mischen sich unversehens mit hineingeschmuggelten Motiven wie der „Tatort“-Titelmelodie.

Am Ende kümmerte die unterdurchschnittliche Resonanz niemanden mehr, war sie doch längst durch überdurchschnittlichen Musikspaß mehr als kompensiert. An einem Abend an dem nicht nur die drei Damen an Tisch Vier Latin-Feeling pur genossen.

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