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„Hallo Luther“ am Süntelturm. Kirche baut auf.

„Hallo Luther“ am Süntelturm. Kirche baut auf.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Bei prächtigem, goldglänzendem Herbstwetter aber eiskalten Temperaturen hatten sich fast noch mehr Teilnehmer unterm frisch sanierten, weißlich schimmernden Süntelturm zur neunten Auflage von „Hallo Luther“ eingefunden als im vergangenen Jahr.

Das alljährlich am Sonntag vor dem Reformationstag stattfindende Fest stand in diesem Jahr unter dem Motto „Kirche baut auf – Richtfest am Süntelturm“. Doch, so die federführend für die  Organisation verantwortliche  Hachmühler Pastorin Frauke Kesper-Weinrich, nicht die vor kurzem glücklich abgeschlossene Süntelturm-Sanierung sei damit gemeint, sondern die fortwährende Selbstrenovierung der Institution Kirche. Reformation in Permanenz sozusagen, ein Auftrag, den schon Luther dem Gemeindevolk mitgegeben  hatte.

Vom Team der Süntelturm-Gastronomin Carola Hartmann mit warmen Getränken, Lutherwürstchen, Lutherbier und Lutherbrötchen versorgt und musikalisch eingehüllt in die erbaulichen Klänge der vereinigten, von Edeltraut Mai geleiteten Posaunenchöre aus Bakede, Bad Münder, Hameln und Hachmühlen, erlebten die Teilnehmer des Luther-Festes einen Kirchenauf- und -ausbau der besonderen Art. Angeleitet von der Flegesser Pastorin Ursula Koopmann und Lothar Ruck vom Kirchenvorstand Bad Münder errichteten Münderaner Handwerker symbolisch einen Kirchenbau. Für (lebende) Steine, Fenster, Bedachung und Beleuchtung sorgten der Maurermeister Thomas Matthies aus Bad Münder, der Elektriker Dirk Papenburg samt Sohn „Lehrling“ Luca, der Nettelreder Tischler Wilfried Wehrhahn sowie in zünftiger Kluft Zimmermann Kord Schreiber aus Altenhagen. Mit einem riesigen Schul-Geodreieck und Zirkel bewaffnet steuerte der eigentlich im Bankfach tätige Swen Fischer das notwendige Architekten-Know-How bei.

So entstand binnen weniger Minuten unter dem großen Luther-Banner am Süntelturm eine für jedermann sicht- und greifbare Illustration des Mottos „Kirche baut auf“. Das sei im Übrigen durchaus doppeldeutig gemeint, so Kesper-Weinrich: zum einen erneuere sich die Kirche innerlich stets neu, zum anderen baue sie ihre Mitglieder immer wieder auf. „Unsere Kirche“, so die Pastorin, „ist schließlich kein schlüsselfertiges Fertighaus, sondern braucht Hand- und Kleinarbeit. Immer wieder aufs Neue.“

Ergänzt wurde das ebenso fantasievolle wie eingängige Spiel durch zahlreiche mittlerweile schon zum Standard von „Hallo Luther“ gehörende Attraktionen: etwa einen Bastelbogen vom Kirchenhaus zum Ausschneiden für Kinderhände, ein Nageleinschlagwettbewerb und ein Würfelspiel über Luthers Leben. Mit der neunten Ausgabe von „Hallo Luther“, darin waren sich die Besucher einig, haben die Verantwortlichen auch in diesem Jahr wieder einmal getreu dem Evangelium auf soliden Fels und nicht auf Sand gebaut.

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