Ortsrat spendet Sitzungsgelder für Kindergarten
Ortsrat spendet Sitzungsgelder für Kindergarten
Donnerstag, 13. Dezember 2012
Wer konnte, der blieb an diesem Abend gemütlich daheim. Doch die Mitglieder des Ortsrates von Beber-Rohrsen scheuten weder Dunkelheit noch Eis und Schnee. In der Mehrzweckhalle arbeiteten Ortsbürgermeisterin Elke Osterkamp und ihre fünf Ortsratsmitglieder zusammen mit der städtischen Ortsratsbetreuerin Gabriele Schmidt die Tagesordnung ab.
Sachlich, gut vorbereitet und sorgfältig geht das Sextett zu Werke. Welche Partei? Diese Frage spielt keine Rolle. Es geht um Handfestes aus dem Ort. Um Unangenehmes wie die Tatsache, dass der öffentliche Raum von einigen zunehmend als Toilette missbraucht wird und sich auf Rasenflächen und an Grundstücken mitunter übelriechende Hinterlassenschaften befinden, aber auch um Positives.
Penibel hat Elke Osterkamp die Ereignisse des ablaufenden Jahres aufgelistet. Es ist eine einzige Erfolgsbilanz. „Hat stattgefunden, war gut besucht, hat allen Spaß gemacht“ sind Vokabeln, die immer wieder in ihrem Bericht auftauchen. Herbst- und Oktoberfest, 75-jähriges Jubiläum der Badeanstalt, Bouleturnier, Osterfeuer, Adventsfest und Posaunenchor, DLRG Freizeit, drei DRK-Blutspenden, Osterkamps Liste ist lang.
„Wahnsinn“, kommentiert Osterkamps Stellvertreterin Barbara Otte-Kinast die Jahresbilanz mit spürbarem Stolz. „So viel? Und das ist alles ehrenamtlich gemacht worden.“ Auch sonst dürfen die „Kümmerer“ aus dem Ortsrat stolz sein. Kaum Leerstand, ein reger Zuzug vor allem von kinderreichen Familien. „Ja, is´ schon so, bei uns wächst und gedeiht´s“, sagt Elke Osterkamp.
Nicht nur die Vielzahl der Kinder im Ort, auch die aktive Rentnertruppe sei „beispielhaft für Bad Münder“. Die sorgten für ein ordentliches Erscheinungsbild des Ortsteils. „Da wird gebohrt, geschliffen und gepinselt, die malen, zimmern und schweißen“, stellte Otte-Kinast fest. Nicht nur am Buswartehäuschen, dem „schönsten in ganz Bad Münder“.
Doch der Zukunftsvertrag wirft seine Schatten auch auf diese intakte Gemeinschaft. Nur 78 Euro bleiben dem Ortsrat für „Repräsentation“, bei diamantenen und goldenen Hochzeiten und Altersehrungen kann der Blumenstrauß nicht mehr aus öffentlicher Kasse bezahlt werden. Und mit den 270 Euro für „die Pflege der Gemeinschaft“ sind auch keine großen Sprünge zu machen. Spontan spendeten die Ortsratmitglieder ihre 13 Euro Sitzungsgeld für die „Hochebene“ im Kindergarten. Auch in dieser Hinsicht ganz Vorbild für Bad Münder.
- In der Ortsmitte sind 200 Osterglocken und 400 Krokusse gepflanzt worden, teilte Elke Osterkamp mit. Nun müsse es nur noch Frühling werden.
- Hinsichtlich eines LKW-Parkverbotes am Sportplatz läge noch keine Reaktion des Landkreises vor, so die Ortsratsbetreuerin Gabriele Schmidt. In letzter Zeit war dort durch parkende LKW immer wieder die Bankette beschädigt worden. Es würden verstärkt Kontrollen durchgeführt, so Schmidt. Für den 22.12. wurde ein Ortstermin vereinbart.
- Kein Platz für Süntelbuchen in Beber-Rohrsen? Da es im Süntelbuchenreservat mittlerweile reichlich eng geworden ist, sind die Ortsteile aufgefordert, geeignete Standorte zu melden. Trotz intensiver Überlegung fand sich jedoch bislang kein geeigneter Standort. Die Frage wurde offen gelassen.
- Ein Poller reicht nicht, denn immer wieder missbrauchen Autofahrer die Abkürzung unter der Umgehungsstraße hindurch Richtung Wilkhahn und Eimbeckhausen.
- Nicht nur am Graben an der K 73, auch an anderen Gräben und Wege passiere nichts, mahnte Elke Osterkamp bei der Vertreterin der Verwaltung an.