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Ein Pflanzgärtchen für musikalisch Hochbegabte

Ein Pflanzgärtchen für musikalisch Hochbegabte

Sonntag, 06. Januar 2013

Aus dem siebenjährigen Mädchen mit den Zöpfen, das in einer kurzen Filmeinspielung die Gäste des Konzertes mit seinem Klavierspiel entzückte, ist mittlerweile eine junge Dame geworden. Elisabeth Brauß präsentierte beim Jubiläumskonzert zum zehnjährigen Bestehen der „Jugendphilharmonie Hameln e.V.“ zusammen mit ihrem Vater, dem Pianisten, Dirigenten und Hochschullehrer Martin Brauß, auf dem Bösendorfer-Flügel im Haus der Kirche eine ebenso schwungvolle wie technisch perfekte Auswahl von Brahms-Walzern.

Bild: Zum ersten Mal dabei – Kristine Busse und Verena Spieß

Neben dem musikalischen Hochgenuss des vierhändigen Klavierspiels von Vater und Tochter konnten die Gäste im vollbesetzten Haus der Kirche  auch eindrucksvolle Darbietungen anderer junger Talente genießen. Erstmals bei einem Konzert der Jugendphilharmonie mit dabei etwa Kristine Busse (Viola) und Verena Spieß (Klavier). Die beiden hannoverschen Gymnasiastinnen spielten zwei Sätze aus Robert Schumanns „Märchenbilder für Viola und Klavier“, op. 113.

Seit 2005 bemüht sich der Verein „Jugendphilharmonie Hameln e.V.“ um die allgemeine Förderung und internationale Verständigung durch Musik. Dabei versteht sich die nur aus Spenden finanzierte Einrichtung, so deren Sprecher Wolfhard Truchseß, als ein „Übungsraum für Hochbegabte“, in dem junge Talente zum ersten Mal unter dem Druck eines öffentlichen Auftritts Erfahrungen sammeln können. Insbesondere die Kooperation mit dem „Institut für  Frühförderung musikalisch Hochbegabter“ (IFF) der Hochschule für Musik und Medien in Hannover habe sich dabei als sehr fruchtbar erwiesen.

„Das ist wirklich viel mehr als nur Musikschule“, stellt auch Robin Giesbrecht fest. Der 19-jährige, aus Bad Oeynhausen stammende Pianist studiert Musik an der New Yorker Juillard School und zugleich Ökonomie an der Columbia University. „Am 9 Januar spiele ich in der Hamburger Laeiszhalle, und da bin ich gerne einmal wieder nach Hameln gekommen.“ Hier hatte der selbstbewusste junge Mann genau wie Elisabeth Brauß vor neun Jahren seinen ersten Auftritt.

Aus dem Pflanzgärtchen für Hochbegabte, einer Einrichtung, die in ganz Niedersachsen beispiellos  dasteht, sind bereits zahlreiche  Spitzenmusiker wie etwa der international renommierte Pianist Igor Levit hervorgegangen. Dessen Mutter Elena unterrichtet zusammen mit Olga Tchipanina im IFF junge Hochbegabte. Mit durchschlagendem Erfolg, wovon sich die Konzertbesucher überzeugen konnten. Nicht nur Alexander Haupts mitreißende Interpretation von Chopins „Ballade Nr. 3, op. 47 As-Dur“ hinterließ einen nachhaltigen Eindruck.  „Am Anfang schöne Melodien, mir aber gefällt besonders der dynamische Schlussteil“, so der 18-Jährige, der in Cambridge Mathematik studiert.

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