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Verhindert Südseeinsel die Scheidung?

Verhindert Südseeinsel die Scheidung?

Sonntag, 17. Februar 2013

Beim Promi-Paar Fiona und Karlheinz Rosenbusch fliegen die Fetzen. Der Rosenkrieg ist in vollem Gange. Mittendrin die Haushälterin Dora und der quirlige Klatsch-Reporter Erwin Raser. Erika Kapellers Stück „Rosenkrieg nach Paragrafen“ hat alle Zutaten, die einen Theatererfolg fast garantiert erscheinen lassen.

Bild: Führen den „Rosenkrieg nach Paragrafen“ – Axel Unruh und Brigitte Kolde

In der Tat genoss das Publikum im Saal des Berggasthauses Ziegenbuche jede Phase des turbulenten Spiels. In der vierten Produktion der von Brigitte Kolde geleiteten Deister-Süntel-Bühne präsentierte sich ein text- und pointensicheres Schauspielerteam, das gleich von Anfang an das erwartungsfreudige Publikum in seinen Bann schlug.

„Ich wollte lebendige Menschen inszenieren, keine Abziehbilder und keine Klamotte“, stellte Regisseur Marc Ullrich Schneider im Pausengespräch klar. Rund ein Drittel des Stückes habe er daher den örtlichen Bedingungen angepasst. Die an die Eingangstür geheftete Kopie einer E-Mail mit den besten Wünschen der österreichischen Autorin war dabei offensichtlich ein gutes Omen.

Nicht nur die ausdrucksstarke Bühnenchefin Brigitte Kolde machte nämlich als Fiona Rosenbusch eine gute Figur, auch ihr impulsiver gleichwohl hilflos-trotteliger  Ehemann (sehr sicher und souverän Axel Unruh) erntete einen Lacher nach dem anderen. Sein komisches Talent entdeckte an diesem Abend vor allem Ralf Wenk, der den Gesellschaftsreporter Erwin Raser sehr überzeugend gab. „Eigentlich ist so einer gar nicht mein Typ“, erklärte der 51-jährige IT-Fachmann. Aber als Erwin Raser könne er „eben mal so richtig aus sich herausgehen“.

Bild: Jetzt reicht´s – Fiona wirft den Klatschreporter Erwin Raser raus.

Viele „Ahhs“ und „Ohhs“ vor allem bei den Damen gab´s  für den akzentsicheren südländischen Staranwalt Gino Avocado (Wolfgang Mohr hat das Zeug zum „Womanizer“), der ebenso wie seine Konkurrentin, die von Kerstin Bunzenthal gespielte Lydia Winkel (charmant und energisch) und die pfiffige, von Gertrud Thiele verkörperte  Haushälterin Dora (die Sympathieträgerin im Stück) die Herzen der Zuschauer im Sturm für sich gewinnen konnte.

Die entscheidende Frage: wird die Aussicht auf eine ererbte Südseeinsel die beiden Rosenkrieger wieder zueinander bringen?

Kein Scheidungsgrund jedenfalls war das vom gastgebenden Ziegenbuchwirt servierte viergängige „Scheidungsdinner“, dem zahlreiche Besucher zusprachen. Auch die stimmten dann wie alle Besucher des Abends Andreas Kokkelink, dem neuen Geschäftsführer der Jugendmusikschule, unter deren Dach die Deister-Süntel-Bühne beheimatet ist, vorbehaltlos zu. „Eine wahnsinnige Entwicklung habe das Amateurtheater im vergangenen Jahr genommen“, hatte Kokkelink einleitend festgestellt. Wohl wahr, denn das Ziel, ihr Publikum angenehm zu unterhalten haben die Akteure um Brigitte Kolde mit Bravour erreicht. Nach einer Wiederholung am Sonntag folgen jetzt weitere Aufführungen am gleichen Ort am 23. und 24. Februar sowie am 2. und 3. März.

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