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Dem Stress ein Schnippchen schlagen

Dem Stress ein Schnippchen schlagen

Montag, 25. Februar 2013

Es ist ein oft verhängnisvoller Weg: Alltagsstress, frühzeitige Erschöpfung, Leistungsverlust, „Burn-out“, Depression. Nur vier Prozent der Lehrer etwa erreichen derzeit noch die Pensionsgrenze. Was in den 60ern noch verharmlosend als „Managerkrankheit“ deklariert wurde, ist heute ein sich ausweitendes gesellschaftliches Gesundheitsproblem. Stress ist allgegenwärtig, schon Kindern sind betroffen.

Bild: Gertrud Völkening (li.) und Heike Lahrmann (re.) zeigen den Seminatrteilnehmerinnen wie sie dem Stress erfolgreich ein Schnippchen schlagen.

Im Auftrag des Niedersächsischen Kulturministeriums will die „Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung“ jetzt dem Stress ein Schnippchen schlagen. „Unser Projekt umfasst 32 Stunden Praxis und Theorie an zwei Wochenenden und ist der erste Lehrgang dieser Art in Niedersachsen. Ein innovatives Konzept und ein absolutes Pilotprojekt“, erklärt Gertrud Völkening von der „Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung“.

Unter der Leitung der Springer Sozialpädagogin und Gesundheitsberaterin Heike Lahrmann absolvierten 16 Teilnehmerinnen in der Heimvolkshochschule am Deisterhang den landesweit ersten Lehrgang mit abschließender Zertifizierung zur Anti-Stresstrainer/-in.“ Lahrmann: „Zielgruppe sind Menschen in pädagogischen und sozialen Berufen wie Psychologen, Lehrer, Sozialarbeiter oder Ärzte.“ Die sollen das erworbene Wissen in Kursen an Multiplikatoren und Betroffene in Schulen, Kindergärten oder Altenpflegeinrichtungen weitergeben.

„Die von unseren Absolventen veranstalteten Kurse sind dann von den Kassen akzeptiert“, so Lahrmann.

Birgit Schünemann-Homburg ist aus Nordhessen nach Springe gekommen, um sich zur Anti-Stresstrainerin ausbilden zu lassen. Sie betreibt eine psychosoziale Beratung und will das Erlernte  mit Entspannungstechniken wie etwa Qigong verbinden. Eine Teilnehmerin aus dem Münsterland will ihren Klienten vor allem „einen anderen Blickwinkel auf  Arbeit und Alltag“ eröffnen und ihnen vermitteln, dass „zur Arbeit gehört, sich auch auf Pausen bewusst vorzubereiten.“ Elisabeth Gerwing rät, die „Dinge bewusster anzuschauen“, die eigene Tätigkeit mit „mehr Achtsamkeit“ anzugehen. „Wir sollten öfter innehalten und uns im Hier und Jetzt verankern“, dann werde man erkennen, dass „weniger oft viel mehr“ sei.

Für Frauen sei die Doppelbelastung in Familie und Beruf oft Ursache  psychosomatischer Stresserkrankungen. „Ein altbekanntes Thema, wir wissen alle, woran und worunter wir leiden“, stellt eine Teilnehmerin aus Hamburg fest. „Deshalb kommen Sie in ein Seminar und tauschen sie sich aus.“ Studien hätten belegt, so Lahrmann, dass durch die Hilfe ausgebildeter  Anti-Stresstrainer innere Ruhe und Harmonie, Vitaliät und Leistungsfähigkeit wiedergewonnen und erhalten werden könnten. „Unsere Absolventen helfen ihnen nicht krank zu werden und wieder Freude an Beruf und Alltag zu haben.“

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