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Bowling ist eine Präzisions-Sportart

Bowling ist eine Präzisions-Sportart

Donnerstag, 28. Februar 2013

Getroffen! Mit einem Rumms fliegen die schneeweißen Pins auseinander. Wieder einmal hat Holger Lindenberg mit einem „Strike“ abgeräumt. Seine Mannschaftspartner auf Bahn Nummer 1  im Bowling-Center „The Strike“ am Hastenbecker Weg  nicken beifällig. Ihr Training läuft gut, denn mit einem „Strike“ nach dem anderen bestätigen die vier Mitglieder der Landesliga- Mannschaft des Hamelner Bowlingvereins „1. BV Meteor Hameln 77“ ihre gute Form.

Die brauchen sie auch, denn große Herausforderungen stehen an.  „Am Wochenende werde wir in Oldenburg beim Saisonende um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpfen“, teilt Pressesprecher Ulrich Freise mit. Zwei Wettkampftage mit neun Spielen müssen die fünf Hamelner Bowling-Sportler dann absolvieren. „Rechnet man eine Strike-Rate von fünf pro Spiel, sind das bis zu 140 Würfe. Da sind Ausdauer, Kraft und vor allem Konzentration gefragt“, erklärt Freise.

Spielertrainer Uwe Räcker trifft zwischendurch zielsicher im zweiten Wurf den einzigen noch stehengebliebene Pin, ein „Spare“. Zufrieden packt er  einige neue Bälle aus seinem Trainingskoffer aus. „So ein Ball wiegt zwischen sechs und sieben Kilo und kostet mit angepasster Bohrung für die Finger zwischen 200 und 250 Euro. Jeder Spieler hat mindestens sechs.“ Die aus Polyester gefertigten „Raumbälle“ laufen dabei meist geradeaus, während die „Anwurfbälle“ der Turnierspieler aus einer reaktiven Oberschale und einem unterschiedlich gelagerten Kern bestehen, der als Schwungmasse fungiert. „Nach 30 bis 40 Spielen muss ein Ball aufgearbeitet, sprich geschliffen und poliert werden“, erklärt Holger Lindemann.

Bowling boomt, stellen die Spieler fest. Rund 80 Vereinsmitglieder sind gegenwärtig in sieben Mannschaften aktiv.

Bei den Damen spielt Heike Pinkert in der dritthöchsten Klasse, der Landesliga. Die 50-jährige Hauswirtschaftlerin aus Hameln „bowlt“ seit 25 Jahren. „Mein Schnitt liegt derzeit bei 180“, stellt sie stolz fest. Vor 20 Jahren sei sie einmal Hamelner Stadtmeisterin gewesen. „Es geht eigentlich um die Suche nach dem idealen Wurf, wobei weniger  Kraft als Technik entscheidend ist.“ Um allerdings Landesliga-Niveau zu erreichen, sind harte Trainingsarbeit und viel Ausdauer erforderlich. Pinkert: „Man sollte schon ein- bis zweimal pro Woche jeweils einige Stunden trainieren.“

Einen „Strike“ auf Ansage jedoch könne wohl niemand spielen. „Meine ´Strike-Rate´ liegt so bei 40 Prozent“, schätzt die Kugelschieberin, die davon träumt einmal die 300 zu erreichen.

Bowling sei ein Präzisionssport bei dem es auf viele Faktoren ankomme, sagt  Ulrich Freise. „ In jeder Wettkampfanlage ist das Licht etwas anders und vor allen die Ölbilder sind entscheidend. Lang oder kurz, das spielt eine wichtige Rolle. In der Landesliga werden die Ölbilder sogar vor den Wettkämpfen veröffentlicht.“

Bowling soll, so der zweite Meteor-Vorsitzende Uwe Räcker, „Breitensport“ werden. Vor allem Jugendlichen wolle man einen Leistungsanreiz geben. Schüler-Cups und Turniere für Schulklassen seien vom neuen Vorstand bereits angedacht. „Einfach mal auf der Webseite unseres Verein vorbeischauen“, rät Freise. Dann schnappt er sich einen Bowlingball, nimmt kurz Anlauf und lässt ihn mit einer eleganten Pendelbewegung des ausgestreckten Arms sanft auf die Bahn gleiten. Nach wenigen Augenblicken schlägt die Kugel mitten in die zehn Pins ein. Ulrich Freise lächelt selbstbewusst. „Strike, was sonst!“.

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