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„Carl der Große“ stellt sich vor

„Carl der Große“ stellt sich vor

Montag, 04. März 2013

Er ist Jahrgang 1976, 2,80 lang, wiegt stattliche 600 Kilo und hört auf den Namen „Carl der Große“. Carl mit „C“, nach dem Klavierbauer Carl Bechstein, denn „Carl der Große“ ist ein Konzertflügel. Der hat seine neue Heimat in der kleinen Vikilu-Aula unterm Dach der Schule gefunden, wohin ihn im vergangenen November vier kräftige Spediteure gewuchtet haben.

Bild: Timo Weege und Nelly Zischkale sind von „Carl dem Großen“ begeistert

Vor fünf Jahren begann am Viktoria-Luise-Gymnasium der Traum vom eigenen Flügel, der jetzt mit einem umfangreichen Einweihungskonzert Wirklichkeit wurde.

Warum ein Konzertflügel? Reichen für den Unterricht nicht auch ein Standard-Piano oder ein Keyboard? „Keineswegs“, erregt sich die Klavierschülerin Nelly Zischkale. „Ich bitte Sie, ein Keyboard klingt doch nach Plastik“, und der 16-jährige „Jugend-musiziert-„Preisträger Timo Weege stimmt ihr zu. „Der Anschlag ist unvergleichlich weicher, da kann man die Dynamik, also das Verhältnis von Laut und Leise, doch viel gefühlvoller spielen.“

Immerhin 26500 Euro haben, angeschoben durch eine Basisfinanzierung des Elternvereins, die Vikilu-Fachgruppen und viele Sponsoren in den vergangenen Jahren zusammengetragen. „Der Elternverein war der Nährboden, der den Traum am leben erhalten hat“, so Vikilu-Musiklehrer Hans-Martin Haas. Eine Bemerkung, die die Elternvereinsvorsitzende Anette Füßel nur zu gerne hörte, war doch die  Investition anfangs keineswegs unumstritten.

Das Instrument stammt aus einer Steinway-Werkstatt in Kamen und hatte zuvor in einem Berliner Theater gestanden. „Kaum gespielt, quasi neu“, so Musiklehrerin Ute de Vries.

Ihrer Freude über das neue Instrument gaben die jungen  Hamelner Klaviervirtuosen in Solo- und Ensemblevorträgen Ausdruck. „Gerade für unseren zahlreichen, sehr ambitionierten Musikernachwuchs wollen wir ein adäquates Angebot vorhalten“, so Schulleiter Rainer Starke. Talente wie der Fünftklässler David Thomas, der Chatschturjans „Toccata“ ganz im Stile eines großen Starpianisten spielte und bereits am Anfang eines Musiker-Berufslebens stehende   Altsemester wie der Klavierstudent Gunnar Mextorf zeigten, was an Klangpotenzial in „Carl dem Großen“ steckt.

„Wir werden versuchen, kleine Klavierkonzerte zu veranstalten, denn unser ´Carl´ ist eine echte Bereicherung für das gesamte Hamelner Musikleben“, kündigte Ute de Vries an.

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