VIKILU-Geschichtenwettbewerb 2013
VIKILU-Geschichtenwettbewerb 2013
Sonntag, 17. März 2013
Er ist wieder da. Unerkannt. Mitten unter den Touristen, von denen viele nur wegen ihm in die Weserstadt gekommen sind. Der Rattenfänger. Aber auch diesmal hofft er vergeblich auf sein Geld. Und er wird sich wieder schrecklich rächen. Doch völlig anders als erwartet.
Bild: Die Preisträger im vierten Vikilu-Geschichtenwettbewerb. von li.: Benita Bastian, der Sieger Niels Froese und er Zweitplatzierte Tudor Turcu
Mit „Die Rückkehr des Rattenfängers“ hat Niels Froese den „Geschichtenwettbewerb“ der fünften und sechsten Klassen des Viktoria-Luise-Gymnasiums gewonnen.
Der geht auf eine Idee der Deutschlehrer Susann Kersten und Jörn Fielitz zurück, findet alle zwei Jahre statt und wurde in diesem Jahr bereits zum dritten Male veranstaltet. Unter dem Obertitel „Es geschah in Hameln“ hatten 83 Fünft- und Sechstklässler spannende Geschichten aus völlig unterschiedlichen Genres vorgelegt: mal à la Fantasy-Literatur, mal Kriminalgeschichten, aber auch Romantisches wie die Zusammenführung eines älteren Paares fehlte nicht.
„21 dieser Geschichten haben es in das Buch geschafft“, erklärt Stefan Habenicht. Der 39-jährige Studienrat unterrichtet seit 2004 Deutsch, Biologie und Kunst, und hat den Wettbewerb und die große Preisverleihung in der proppenvollen Halle der Vikilu-Mensa sorgfältig organisiert.
Die vierköpfige, von Sigrun Hegenbarth-Eimer geleitete Jury hat ganze Arbeit geleitet, sich tapfer durch die eingereichten, anonymisierten Texte gelesen, von denen die 21 für das Buch ausgewählten anschließend von neun Mitgliedern eines Lektorates mehrfach durchgesehen wurden, ehe die Preisträger benannt wurden.
Nach zahlreichen Grußworten, einigen Musikdarbietungen dann endlich der große Moment. Immer wieder brandet irgendwo in der Mensa Jubel auf, wenn ein Mitschüler als Preisträger genannt wird. Dann bleiben noch drei übrig. Die Spannung steigt.
Mit ihrer „Flaschenpost an Klara“ gewinnt Benita Bastian den dritten Preis und erhält von der Elternvereinsvorsitzenden Anette Füßel einen wertvollen Füllfederhalter. „Absolut fernsehtaugliche Geschichte“, lobt Füßel. Silber erringt Tudor Turcu mit seiner spannenden Geschichte „Nachts in Hameln“. „Ich sehe die Neidköpfe am Museum jetzt mit ganz anderen Augen, weiß nicht, ob ich da nachts noch mal lang gehe“, scherzt Füßel.
Grenzenloser Jubel im Publikum dann, als Michael Kolzuniak, der Geschäftsführer eines Elektronik-Großmarktes, dem Preisträger die Sieger-Urkunde und einen Tablet-PC überreicht.
„Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“. Diesem Titel einer der Geschichten kann sich auch Bernd Bruns, der Leiter der Bibliotheksgesellschaft nur anschließen. Die unterstützt den Druck des Buches, das im Verlag von Gilbert Giebel erschienen und dort sowie bei den Buchhandlungen Matthias und Seifert erhältlich ist. Hinter dem von Carolin Siekmann aus der 5d gestalteten Umschlag des inhaltsstarken 135-Seiten Bändchens lauert so manche spannende und geheimnisvolle Überraschung, die beweist, dass das kreative Potenzial der Hamelner Jungschreiber keineswegs unterschätzt werden darf.