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Klaus Lage in Emmerthal

Klaus Lage in Emmerthal

Montag, 18. März 2013

Andrea Gerstenberger strahlt. Der umtriebigen Organisatorin von „Zeit für Kultur in Emmerthal“ ist es einmal mehr gelungen, nicht nur für ein seit Wochen ausverkauftes Haus zu sorgen, sondern sich mit der Verpflichtung von Klaus Lage auch einen persönlichen Wunsch zu erfüllen.

Bild: Klaus Lage mit alten und neuen Titeln in der Kleinen Kultur(n)halle in Emmerthal

„Seine Musik begleitet mich seit langer, langer Zeit“, gesteht Gerstenberger. In der Emmerthaler Kultur(n)halle geriet das Konzert des mittlerweile 62-Jährigen zu einer unsentimentalen Zeitreise zurück zu dessen großen Erfolgen. Neben Liedern wie „Faust auf Faust“, dem Titellied des ersten Schimanski-Kinofilms „Zahn um Zahn“, errang vor allem sein mit Diether Dehm getextete und von Keyboarder Göran Walger komponierter Song “1000 und 1 Nacht (Zoom!)“ große Popularität.

In Emmerthal präsentierte Lage seinen Fans eine gelungene Mischung aus einem „Best-of“ und neuen Titeln.

Dabei ist der typische Lage-Sound so frisch wie vor Jahrzehnten, sind Themen und Texte zwar an die Aktualität angepasst, doch von ungebrochener Schärfe und Pointiertheit. Immer aber schimmert die für Lage typische Rauheit durch, beeindruckt der Liedermacher-Senior stimmlich durch eine beachtenswerte Rock-Röhre. Da singt einer, der sich über all die Jahre treu geblieben ist, einer, der es verstanden hat sich mit der Zeitlosigkeit seiner Aussagen über die Irrungen, Wirrungen und alle Trends der Zeiten hinwegzuretten.

Man mag streiten, ob der Formenapparat der Liedermacher-Ära angesichts völlig geänderter Hörgewohnheiten heutzutage noch zu aussagefähiger Sozialkritik taugt, die Herzen der Zuhörer in Emmerthal erreichte Altmeister Klaus Lange allemal. Mit Titeln wie „Wieder zuhause“, „Nach oben“ und natürlich den Lage- Klassikern wie „Monopoli“, „Faust auf Faust“, dem „1000 mal berührt …“ zum Mitsingen.

Zudem erwies sich der Barde als charmanter Plauderer, der zwischen den Songs mit viel Gefühl für Tempo und Pointen nicht ohne einen wohltuenden  Schuss Selbstironie aus seinem Leben erzählte.

„Ganz sicher nicht ein Frauentyp“, brachte es eine Besucherin auf den Punkt, „aber einer, der sich nicht verbiegen lässt, der sein Ding durchzieht, eine ehrliche Haut eben.“

Das ist es wohl, was Lage von anderen auf Retro-Tour befindlichen Altstars unterscheidet. Er macht sein Ding, notfalls eben „Faust auf Faust“.

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