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Vorsicht vor Spinnenbissen

Vorsicht vor Spinnenbissen

Donnerstag, 28. März 2013

Auf die heimischen Spinnen ist Uta J. nicht gut zu sprechen. Vor acht Jahren wurde die heute 51-Jährige nachts offensichtlich gebissen. „Ich fand die Spinne am Morgen tot in meinem Bett und hatte am Bein eine kleine bläuliche, stark juckende Erhebung. Die wurde als Insektenbiss diagnostiziert und operativ entfernt.“Die Münderaner Heilpraktikerin und Osteopathin Marie-Luise Holdinghausen, die Uta J. betreut, macht einen  Spinnenbiss für zahlreiche Folgestörungen verantwortlich. „Spinnen werden in unserer Gesellschaft gemeinhin als völlig harmlos angesehen. Ein schwerer Fehler“, so Holdinghausen, die seit 1984 ihre Praxis in Nettelrede betreibt.

Weder in der Schulmedizin noch in der Bevölkerung, ja selbst in der Naturheilkunde finde das Thema die notwendige Beachtung.

„Dabei ist jeder Spinnenbiss giftig und kann schwerste Erkrankungen hervorrufen“, warnt Holdinghausen. Die meisten Bisse merke man nicht, da das Gift eine betäubende Wirkung habe. „Es entsteht eine Rötung wie bei einem Pickel, dann entzündet sich das meist stark juckende Gewebe und es bildet sich ein kleiner Krater, der mit einem Silberhäutchen überzogen ist.“

Im Gegensatz zu Spinnen in wärmeren Ländern, deren Bisse sofort hochakute und lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen, wirkt das Gift heimischer Spinnen langsam und bewirkt chronische, Borreliose-ähnliche Erkrankungen. „Die können allerdings äußerst unterschiedlich sein und erst nach Jahren auftreten“, erklärt Holdinghausen.

Auch die Erscheinungsformen sind vielfältig: Blaufärbung der Haut, Schuppenbildung, Risse, geschwürige Entzündungen, angefressene Fußnägel, und immer wieder das typische Silberhäutchen. Holdinghausen: „Oft siedeln sich dann auch Pilze an, die sich im durch Spinnengift belasteten Gewebe wohl fühlen.“

Sogar Wesensveränderungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Gereiztheit und Panikattacken führt die Heilpraktikerin auf Spinnenbisse zurück.

Wie bei Uta J. wird der Bewegungsapparat angegriffen. „Taubheitsgefühle treten auf und die Sehnen verkürzen sich.“

Was die Abwehr der unterschätzten Spinnenbiss-Gefahr angeht, so gestaltet sich die Therapie langwierig. „Spinnengift-Erkrankungen können durch eine Therapie mit Spinnen-Nosoden erfolgreich behandelt werden“, ist sich Holdinghausen sicher. Wichtiger aber sei es, den Spinnen in Zukunft mehr Respekt entgegen zu bringen. Beim Putzen und der Gartenarbeit sollten Handschuhe getragen werden, natürliche, helle, einfarbige Tapeten seien zum Erkennen der Spinnen hilfreicher als dunkelfarbig gemusterte.

Marie-Luise Holdinghausen, die auch Vorstandsmitglied der in Würzburg ansässigen Deutschen Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie ist, will Spinnen jedoch keineswegs verteufeln, aber „man sollte in jedem Fall herausfinden, wer einem da Schmerz zugefügt hat und welche teils dramatischen Folgen das haben kann.“

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