150 Jahre SPD – Drama über Rosa Helfers
150 Jahre SPD – Drama über Rosa Helfers
Sonntag, 07. April 2013
Mit einem Vorstellungskreis begann am Wochenende der Einstieg in die heiße Probenphase zum neuen Stück des Didel-Dadel-Dum-Theaters in der Mehrzweckhalle in Beber. Nach großen Erfolgen wie Molières „Der eingebildete Kranke“, diversen Shakespeare-Stücken wie dem „Sommernachtstraum“ oder Shaws „Pygmalion“ steht diesmal etwas gänzlich anderes auf dem Spielplan.
Bild: Die heiße Probenphase hat begonnen. Von li.: Kim Kurosch, Torben Holle und Denise Imhoff
„Rosa – Ich kann deinen Herzschlag hören“, so heißt das Drama in vier Akten, das der Münderaner Autor Daniel Nagel zusammen mit dem Kinder- und Jugendtheater Didel-Dadel-Dum auf die Bühne gebracht hat.
Im Stück verbinden sich Gegenwart und Vergangenheit in der Person der eigensinnigen und aufmüpfigen Kim. Die wird von ihrer genervten Mutter auf den Dachboden verbannt, findet dort „Rosas Tagebuch“ und liest sich fest. Es beginnt das Spiel um die Lebensgeschichte der Hamelner Sozialdemokratin Rosa Helfers (1885-1965).
Die entschloss sich 1908 nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin der SPD beizutreten. Möglich war das nur als verkleideter Mann unter dem Decknamen Richard Hufschmied.
Rosa will „frischen Wind in die Partei bringen“ und wird von den Genossen bereitwillig aufgenommen. Schon bald ist sie aber von der mangelnden Rede- und Diskussionsbereitschaft der Mitglieder sehr enttäuscht.
Das gewagte Verkleidungsspiel kostet Rosa darüber hinaus die Beziehung zu Erich, ihrem Verehrer, der um seinen Ruf fürchtet. Der Streit eskaliert so weit, dass Erich sie ohrfeigt, weil Rosa darauf beharrt, dass Politik Aufgabe des Volkes und damit auch ihre Aufgabe sei. Als ihre Verkleidung erwartungsgemäß ein halbes Jahr später auffliegt, stimmt die SPD-Ortsgruppe in Hameln überraschenderweise mehrheitlich für Rosas Verbleiben in der Partei.
Für Regisseurin Peggy Zawilla beinhaltet Nagels Stück für Jugendlichen sehr fordernde Themen. „Sie müssen sich damit auseinandersetzen, dass Rosa Mann im ersten Krieg fällt, dass sie im Zweiten Weltkrieg ins KZ kommt, alles das ist keine leichte Kost und was ganz anderes als die Komödien, die wir bislang gespielt haben.“
In einer sehr anfassbaren Geschichte geht es um soziales Engagement – und die Würdigung einer Hamelner Sozialdemokratin, die auch in Hannover und Berlin gewirkt hat.
Gefördert wird das Projekt, das zusammen mit der örtlichen SPD am 1. Juni um 19 Uhr im Martin-Schmidt-Konzertsaal zur Aufführung kommt, durch die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller, den Landtagsabgeordneten Ulrich Watermann und die Hamelner SPD.