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Angelika Schwager bleibt Museumschefin in Springe

Angelika Schwager bleibt Museumschefin in Springe

Sonntag, 07. April 2013

Mit „zwei weinenden Augen“ hat sich die bisherige Leiterin des Museums auf dem Burghof, Angelika Schwager, noch einmal in die Pflicht nehmen lassen. Einstimmig votierte die Mitgliederversammlung für Schwagers Wiederwahl. Ihr zur Seite steht Heidi Dopheide als zweite Vorsitzende, Heidrun Karkosch fungiert als Schriftführerin. In Abwesenheit wurde Kassenwart Hans-Werner Schlichting im Amt bestätigt. Peter Pilster wurde – ebenfalls in Abwesenheit – zum Geschäftsführer bestellt.

Bild: Da freut sich der Ratsnachtwächter Heinerich. „Frauenpower“ im Museum Sprimge. von li.: Heidi Dopheide, hinten Angelika Schwager, vorne Helmut Busse und Heidrun Karkosch

„Totale Frauenpower im Museum“, witzelte ein Teilnehmer. Die wird wohl auch nötig sein, denn angesichts des städtischen XXL-Streichkonzerts gestaltete sich das Lob des seitens der Stadt erschienen Karsten Kohlmeyer recht zwiespältig. Von „hochwertiger innovativer Arbeit von überegionaler Bedeutung“ war da einerseits die Rede, andererseits sei auch das Museum von den „massiven Gedanken zur Ausgabenüberprüfung“ betroffen.

Ob Pottland- oder Bügeleisen-Ausstellung, attraktiven Vortrags- oder Sonderveranstaltungen, das im Museum Springe exzellent gearbeitet wird, und auch scheinbar kleine Dinge wie der neue „Kaffee- und Kuchenklatsch“ zu Erfolgsgeschichten werden, machten die Berichte von Angelika Schwager, Heidi Dopheide und Heidrun Karkosch mehr als deutlich: die Umgestaltung einzelner Abteilungen, die zügige Digitalisierung von historischem Bildermaterial und Dokumenten, ein gut angenommener, in Eigenregie organisierter Töpfermarkt, 3252 Besucher im Jahr 2012 sowie 550 Vortragsgäste, alles das bewältigt ,man im Springer Museum mit ehrenamtlichen Kräften.

„Wir sind“, so Schwager, „ohne Zweifel ein Leuchtturm der Stadt.“

Ein Leuchtturm freilich, dessen Lichtstrahlen die politischen Entscheider am eigenen Standort kaum wahrnehmen. „Im Gegenteil, empörte sich Schwager: „Erst war die Museumspädagogin dran, jetzt der Museumshandwerker. Der hat aus der Zeitung erfahren, dass er einen neuen Arbeitsbereich im Bauhof bekommen soll.“ Hier sei eine „überspitzte Buchhaltermentalität“ am Werk, denn aus den ursprünglich geplanten 40 Prozent Einsparungen sei mittlerweile viel mehr geworden. „Die Stadt ist dabei einen ihrer besten Werbeträger kaputt zu sparen“, erregte sich die Museumschefin. Kulturkreis und Hermannshof würden hofiert und hoch gelobt, das Museum entgehe offenbar der städtischen Aufmerksamkeit. „Wenn die nur einen halben Tag mal hier mitarbeiten würden, dann wüssten sie das zu schätzen, was die vielen Ehrenamtlichen leisten.“

Vor allem Frauen wie Heidrun Karkosch. Die schilderte eindrucksvoll und detailliert ihre Arbeit bei der Digitalisierung und traute sich auch, die dafür geleisteten Stunden einmal in Heller und Pfennig aufzulisten. „Was da für Werte geschaffen werden“, stellte ein Mitglied fest. „Gut, dass das mal jemand vorrechnet“.

Das zweite weinende Auge der Angelika Schwager galt dem scheidenden, mittlerweile 85jährigen Pressesprecher und langjährigen Vorstandmitglied Helmut Busse. Seit 1993 Mitglied im Museumsverein, hat Busse vor allem die großen Veranstaltungen mit viel Geschick und Kompetenz  medial vermarktet.

Mit einem großen Präsentkorb bedankten sich die neue Damenriege der Museumsführung bei ihm.

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