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Münderaner Tafel steht fest auf eigenen Füssen

Münderaner Tafel steht fest auf eigenen Füssen

Donnerstag, 11. April 2013

Nicht nur Bürgermeister Hartmut Büttner und Fachbereichsleiterin Elisabeth Borcherding sind sich einig: die Tafel ist aus den sozialen Diensten in Bad Münder nicht mehr wegzudenken. Eine rundum positive Bilanz von etwas mehr als einem halben Jahr Selbständigkeit zogen anlässlich von Jahreshauptversammlung und Beiratssitzung der amtierende Tafel-Chef Dieter Hainer und der Gründungsvater der Münderaner Tafel, Hermann Wessling.

Die vorgelegten Zahlen sprechen für sich: 51 reguläre Ausgabetage, eine zusätzliche Sonderausgabe am Freitag nach Weihnachten, pro Ausgabe rund 60 Kunden, intensive Öffentlichkeitsarbeit, zahlreiche Sonderveranstaltungen und Spendenaktionen.

„Insgesamt nutzen derzeit 145 Tafelausweisinhaber unser Angebot“, erläuterte Leitungsteammitglied Ines Rasch. „Dahinter verbergen sich 183 Erwachsene und 125 Kinder.“

Akribisch hat Rasch die statistischen Daten erfasst. 39 Kunden kamen zwischen ein- und neunmal zur Tafel, die Stammkunden, genau 28 Haushalte,  besuchten die Tafel zwischen 40 und 51-mal. Rasch weiter: „78 Personen sind alleinstehend, 26 allein Erziehende mit ein bis vier Kindern, 20 Paare mit Familien und 21 kinderlose Paare.“

Neben Asylbewerbern, so Elisabeth Borcherding, versorgen das ehrenamtlichen Tafelteam vor allem allein erziehende Väter und Mütter sowie Menschen, deren Einkommen nicht reiche, um das Familienauskommen zu sichern, und die deswegen ergänzende ALG II-Leistungen erhielten.

Auch weiterhin werde die Stadt sich bemühen, vorhandene Hemmungen bei potenziellen Tafelkunden durch geeignete Informationen abzubauen, kündigte Bürgermeister Büttner an.

Dieter Hainer bezeichnete die derzeitige Versorgungslage der Tafel mit Lebensmittel als zufriedenstellend. Lediglich beim Fleisch gäbe es ab und an Defizite. „Die großen Ketten liefern nicht mehr, sondern entsorgen lieber. Ich vermute, sie fürchten sich vor etwaigen Regressforderungen wenn etwas passieren sollte.“ Auch in Sachen Pferdefleischskandal ist die Position der Tafel unmissverständlich. Hainer: „Wir schließen uns in dieser Angelegenheit dem Bundesverband an, der gebeten hat, an Kunden keine Produkte weiterzugeben, die schon der Handel aussortiert hat.“

Derzeit denkt man bei der Tafel auch über eine verbesserte Erreichbarkeit für außerhalb der Kernstadt wohnende Tafelnutzer nach. „Gerade in den Ferien ist die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmittel sehr schlecht und ein echtes Hindernis“, klagt Ines Rasch.

Tafelvater Hermann Wessling konnte den Beirat abschließend mit einer sehr positiven Mitteilung überraschen: als Gast für die zweite Auflage des großen Benefizessens der Tafel Ende des Jahres  hat vor wenigen Tagen der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer seine Zusage gegeben.

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