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„Best-of“ mit Ulrike Wahren und Peter Stolle

„Best-of“ mit Ulrike Wahren und Peter Stolle

Dienstag, 23. April 2013

„Mein König, wollen wir eine Pause machen?“ fragt Ulrike Wahren ihren Klavier- und Lebensbegleiter Peter Stolle und wirft ihm einen verliebten Blick zu. Keine Frage, auch nach zehn Jahren gemeinsamer Bühnenarbeit stimmt die Chemie zwischen den beiden immer noch. Und auch der Funke zum Publikum springt über, denn dem Charme und musikalischen Abwechslungsreichtum der beiden Detmolder Musiker kann sich beim „Blauen Montag“ auf der Studiobühne keiner im Publikum erziehen.

Knapp 90 zumeist weibliche Zuschauer ließen sich vom schon seit Jahren regelmäßig in Hameln gastierenden Duo Wahren-Stolle in die Musikwelt der großen Musical- und Filmstars entführen.

Zum zehnjährigen Bühnenjubiläum gab es einen „best-of“-Abend. Und der hatte es in sich. Ulrike Wahren zelebriert ihre Gesangskunst nicht nur mit Edith-Piaf-Titeln, auch die herabregnenden roten Rosen der Hilde Knef gelingen ihr aufs Vortrefflichste. Parodie? „Nein“, wehrt Wahren ab, „ich versuche die Lieder aus meinen eigenen Empfindungen heraus zu interpretieren und eigenständig zu gestalten.“

Zwischendurch mal eine Rockröhre, dann als schneller Kontrast ein lieblich-zartes „Loslass-Lied“ für die mittlerweile schon pubertierende Tochter Leonie. Und natürlich Gospel, und Tango, und – man höre und staune – ein sehr nachdenklicher Hans-Albers-Titel, und selbst Simon und Garfunkels „Bridge over Troubled Water“ gerät der Wahren an diesem Abend zur Supernummer.

Zwischendrin eine rundum ungeplante, frech-frisch improvisierte Moderation. Da ist nicht gekünstelt und auf Effekt gedrillt. Ulrike Wahren, deren Begleiter sich als viel mehr als nur bloßer „sidekick“ erweist, und dessen Klaviersoli selbst das eher zurückhaltende Hamelner Publikum mitreißen, zieht an diesem Jubiläumsabend alle Register: mal große Dame, mal freche Göre, mal verliebte Frau. Immer aber temperamentvoll und authentisch. Und einfallsreich, denn wer sonst käme schon auf die Idee, Gershwins „Summertime“ mit der anstehenden Spargelsaison in Verbindung zu bringen.

„Die Schaukel schwingt“, das ist das Motto der 1,60-Frau und des Zweimeter-Mannes. Und die lassen nicht nur musikalisch an diesem Abend viel Gefühl rüberschwappen. „Eine Pause, mein König?“ „Gerne.“

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