Zeilen Sprung – Das Redaktionsbüro

05042 - 504 008

info@zeilen-sprung.de

„Popstickel“ in der alten Wurstfabrik

„Popstickel“ in der alten Wurstfabrik

Sonntag, 12. Mai 2013

„Das ist heute Abend eine Art Testlauf für die CD, die wir im Herbst herausbringen wollen“, erklärt Sänger Johannes Stickel. Der aus München stammende, 37-jährige Musiker hat in Amsterdam Schlagzeug studiert und macht zusammen mit seinem Bruder Andreas unter dem Bandnamen „Popstickel“ stark schlagzeuglastige Popmusik.

Knapp 50 Besucher waren in den Veranstaltungsraum von Angela Tilgner-Brunotte und ihres Partners Klaus gekommen, um die Stickel-Brüder zusammen mit dem zweiten Schlagzeuger Johannes Fink zu erleben.

Der überzeugte gleich zu Beginn mit einigen fetzigen Soli, während Andreas, gelernter Tontechniker und Produzent, am Bass den Gesang seines Bruders durch Rock- und Popgitarrenriffs sowie eine Vielzahl elektronischer Effekte und Keyboardsounds geschickt zu illustrieren wusste.

Die Formation „Popstickel“ gastierte im Rahmen der Reihe „Rare Pop goes Landkreis“ auf Initiative der Sumpfblume in Kooperation mit Radio Aktiv in der alten Wurstfabrik am Mühlenkamp in Coppenbrügge, und hatte mit der Bürgerstiftung, der Sparkasse Weserbergland und dem Landschaftsverband namhafte Unterstützer finden können.

„Nein, unsere Musik und die Texte sind nichts für Teenies, dafür sind sie zu komplex“, so Johannes Stickel. Es drehe sich alles um ganz persönliche Dinge; Liebe, na klar, aber keine Politik, keine Weltverbesserung. Das Poetisch-Emotionale stehe im Vordergrund. „Popmusik so für Leute ab 20 vielleicht“, versucht Johannes eine stilistische Einordnung. „Bei Studis funktioniert unsere Musik am besten.“ Mit Titel wie „Gib acht!“, einer Mahnung, sich angesichts der Hektik des Alltags auch mal zu entschleunigen, oder mit „Kisses“. „Da geht es um die ´Königin der Küsse´, ja, eine reale Person, aber mehr sagen wir nicht“, schmunzelt Andreas. Nachdenklich machen auch sprachkritische Texte wie „Nice“; ein Lied, das moderne Wortschöpfungen der Jugendsprache wie „geil, Alter, Hammer“ kritisch unter die Lupe nimmt. „Warum diese Wörter? Das hat uns interessiert“, so die Brüder.

Rund die Hälfte der gespielten Titel ist neu. „Wir wollen sehen wie die Leute reagieren“, verrät Johannes. Danach wolle man entscheiden, ob der jeweilige Titel CD-tauglich sei.

„Eingängige, fetzige, schlagzeugbetonte Popmusik, zu der man auch tanzen kann, das ist unsere Musik“, beschreiben Johannes und Andreas ihren Sound. „Groovig eben, mal nahe an einer sanften Ballade, mal ziemlich heavy.“

Den Zuhörern jedenfalls gefiel´s, und so wird den drei von „Popstickel“ die Auswahl ihrer CD-Titel wohl ziemlich schwer fallen.

Weitere Einträge