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Rock 4 im Theater Hameln

Rock 4 im Theater Hameln

Donnerstag, 16. Mai 2013

Auf der leeren, dunklen Bühne nur vier Stühle. Aus den Lautsprechern dröhnt Musik der englischen Kultband „Queen“. Dann gleitet die Lautsprechermusik hinüber in den a-cappella-Gesang der vier Stars des Abends. „Is this the real life?“

Die vier nehmen ihr Publikum im gut besuchten großen Haus des Theaters sofort für sich ein. Frauen dominieren an diesem Queen-Abend im Saal, aber auch die männlichen Konzertbesucher können sich dieser Art der Queen-Interpretation nicht entziehen.

Wie aber macht man aus Queen-Klassikern a-cappella-Hits? Wohl indem die Vier die Queen-Titel auf deren musikalische Grundkonstruktion reduzieren, um sie dann völlig neu aufzubauen und so einen dann beinahe gänzlich neuen Song zu erschaffen.

Was „Rock 4“ präsentiert, sind keine einfachen Cover-Songs im Retro-Stil zum Mitsingen, sondern intelligente Neukreationen, in die man sich erst einmal hineinhören muss.

Unverkennbar erhalten geblieben sind die Queen-typischen Elemente. Sehr überzeugend gelingt es dem Quartett, aus dem warmen klassischen Tenor von  Lucas Blommers, dem rhythmischen Bariton von Luc Nelissen und dem umwerfenden Bass des Berliners Björn Sterzenbach den einzigartigen Queen-Sound neu zu erfinden.

Die Krönung aber sind zweifellos die fantastischen Soli von Luc Devens. Der trifft zwar den Tonfall eines Freddie Mercury exakt, doch ist seine Interpretation alles andere als eine bloße Imitation oder gar Parodie. Brilliant wie es Devens gelingt, untermalt von exzellenten Beat-Boxing Rhythmen und im Dialog mit der harmonischen, den Queen-Sound genau treffenden  Begleitung dem Publikum einen interessanten, ganz neuen Weg zur Musik von Queen zu eröffnen.

Im Mittelpunkt des Abends steht deren 1975 erschienenes Kultalbum „A Night at the Opera“. Ob nun „Killerqueen“, „Under Pressure“, „Sweet Lady“ oder „Love of My Life“  die Neuschöpfungen von „Rock 4“ aus Maastricht geben neue Einblicke in die genialen Tonschöpfungen von Queen.

Es sind vor allem die überragende Kopfstimmen, die mitreißende Rhythmen, der gekonnte Umgang mit der Tontechnik und die hochinteressante Arrangements sowie ein ordentlicher Schuss Humor, der die vier von „Rock 4“ auszeichnet.

Man mag dahingestellt sein lassen, ob ein Facebook Gruppenfoto vom Publikum oder andere publikumswirksame Späßchen zu so einem Abend gehören, der Faszination einer im a-cappella-Stil neu erfundenen Queen-Musik tat das keinen Abbruch.

Am Schluss gab´s anhaltenden Applaus, Bravo-Rufe und zwei klug ausgewählte und intelligent kommentierte Zugaben.

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