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„Es war einmal …“ im TAB Hameln

„Es war einmal …“ im TAB Hameln

Dienstag, 28. Mai 2013

Es war einmal eine beliebte Entertainerin, die hatte goldene Haare, konnte singen, tanzen und ganz hervorragend Texte vortragen. Ihr zur Seite stand ein in einen blauen Anzug gewandeter Tastenzauberer, dessen Finger so flink über die Klaviatur huschten, dass es das staunende Publikum aufs Allerhöchste entzückte.

„Märchen“ standen im Mittelpunkt der 12. Ausgabe von „Querbeet“, der von Traute Römisch und Andy Mokrus beim „Blauen Montag“ im TAB präsentierten Revuereihe. Die Themen werden dabei von den Zuschauern bestimmt, und so war beim letzten „Blauen Montag“ die Publikumsabstimmung zugunsten des Vorschlags „Es war einmal …“ von Ellen Keding aus Coppenbrügge gefallen.

Die durfte zusammen mit rund 80 Gästen den bunten Reigen von Liedern und Texten, den Traute Römisch und Andy Mokrus zusammengestellt hatten, diesmal gratis genießen.

„Welches Märchen ist das wohl?“, fragte die Entertainerin ein ums andere Mal, und schon nach wenigen Worten kam jeweils die richtige Antwort aus dem überaus märchenkundigen Publikum: Frau Holle, der Wolf und die sieben Geißlein, Dornröschen, Hänsel und Gretel, und natürlich das wohl bekannteste Grimmsche Märchen – Rotkäppchen.

Eine reine Märchenstunde war jedoch nicht angesagt, denn zum Amüsement der Gäste offerierte Römisch durchweg urkomische Verfremdungen, Um- und Neudichtungen der beliebten Märchenstoffe. Da staffierte Joachim Ringelnatz den Korb des Rotkäppchen mit jeder Menge Alkoholika aus, verwandelte sich das Rumpelstilzchen in einen lebenslangen „lover“ der Königin, und auch Friedhelm Kändlers freches „DornRöschen“-Wirrwar fand großen Anklang.

„Musikalisch alles andere als einfach, da was zu finden“, kommentierte Andy Mokrus die vermeintlich leichte Auswahl geeigneter Musikstücke. Wieder einmal erwies sich der Pianist als begnadeter Improvisator, der eben noch einige Töne von „Stille Nacht“ anschlug, um gleich darauf – fast unbemerkt – den rosaroten Panther durchs TAB zu jagen, oder mit einigen zarten Tönen die von Traute Römisch vorgetragenen Texte fantasievoll zu illustrieren.

Gegensätze belebten den Abend: so kontrastierte etwa Römischs Interpretation eines „Hänsel-und-Gretel-Raps“ scharf und effektvoll mit der fernöstlichen Weisheit des den Abend beschließenden chinesischen Märchens vom klugen Dieb.

„Bucklige Verwandtschaft“ lautet das Thema beim 13. „Querbeet“ nach der Sommerpause. „… und wenn sie nicht gestorben sind …“, möchte man mit den Grimms sagen, dann wird den beiden Künstlern auch dazu sicher eine Menge Interessantes einfallen.

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