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Bodo Dringenberg liest beim Krimi-Dinner in Springe

Bodo Dringenberg liest beim Krimi-Dinner in Springe

Mittwoch, 29. Mai 2013

Nein, die erste Leiche gab´s  nicht erst zum Dessert, sondern bereits zur Vorspeise. Literarisch mit Leichen garniert auch Spargelsalat und -suppe, der frische Spargel und das Schnitzel „Wiener Art“; nur die Erdbeercreme zum Dessert fiel aus dem kulinarischen Rahmen, den „Kiek mol in“-Chef Jean Stabno und seine Küchenchefin und Ehefrau Petra zubereitet hatten.

Bild: Ob Roter, ob Weißer, Bodo Dringenbergs Krimi-Dinner entsprach ganz den Geschmack von Christiane Kroh (li.) und Hannelorde Hische.

Ein Krimi-Dinner gleich auf drei Etagen? Eine Herausforderung nicht nur für Küche und Service, sondern auch für das Verlagshaus zu Klampen aus Völksen. Schließlich galt es gleich 50  in doppelter Hinsicht hungrige Gäste zufrieden zu stellen.

Mit Erfolg, denn schon die musikalischen Klassiker, die Franz von Kiedrowski dem Uralt-Piano in der Ecke entlockte, sorgten für eine kriminell gute Stimmung, der sich auch Mitveranstalter Tibor Maxam von der Stadtbibliothek nicht entziehen konnte.

„Musik beim Auf- und Abservieren, Essen, Lesen, Musik, Essen, Lesen, Musik, Essen“, so die Krimi-Dinner-Karte. Dreimal wechselte Bodo Dringenberg das Stockwerk, erlebten die Besucher die Lesung mal als Hörspiel, mal im Angesicht des Autors.

Der hatte „akustischen Genuss“ und „lustvolle Entspannung“ versprochen, und sich bei fortschreitendem Sättigungsgrad mit „zarter Müdigkeit“ durchaus einverstanden erklärt. Allerdings obsiegten Spannung und Krimi-Genuss, denn Dringenberg servierte nicht nur Filetstückchen aus seinem Kurzkrimi-Band „Kleiner Tod im Großen Garten“, sondern bewies außerdem viel Feingefühl für die richtige Würze dieses Krimi-Dinners.

Der hannoversche Autor ist in Sachen Lesungen an ungewöhnlichen Orten durchaus erfahren, hat schon auf dem Wilhelmstein aus seinem dort spielenden historischen Kriminalroman gelesen, und selbst an so gegensätzlichen Orten wie dem Abwasserwerk Hannover und den Herrenhäuser Gärten sein Publikum begeistert.

Ins Springer „Kiek mol in“ war Bodo Dringengberg auf Initiative des Lüderser Krimi-Lesers Friedrich Schünemann gekommen.

„Krimi und Kulinarisches passen einfach zusammen, außerdem ein tolles Ambiente“, schwärmte Verlagschef Dietrich zu Klampen.

Den beiden Bennigserinnen Hannelore Hische und Christine Kroh jedenfalls mundeten nicht nur Jean   Stabnos Weine und die  Spargelspezialitäten der seit 30 Jahren als Köchin wirkenden Petra Stabno, auch die Dringenbergsche Krimikost zerging den beiden krimibegeisterten Leserinnen auf der Zunge.

Ein spannendes Krimidinner auf drei Etagen, mal als Hörspiel, mal als live-Lesung, dazu Spargeldelikatessen, und zu jedem Gang mindestens eine Leiche – am Ende war der Hunger der Gäste in jeder Hinsicht gestellt, und die zufrieden Sattheit mündete beim einen oder anderen Gläschen Weißen oder Blutroten in jede Menge krimiseliger Geselligkeit.

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