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Hameln ist eine Uni-Stadt

Hameln ist eine Uni-Stadt

Sonntag, 14. Juli 2013

„Teils, teils, das Studentenleben gerät hier eben etwas kleiner“, meint HSW-Absolventin Lisa Kampert auf die Frage, wie es sich in Hameln denn so studiere. Die 22-Jährige ist aus Münster an die Weser gekommen, um an der 2010 eingerichteten „Hochschule Weserbergland“ (HSW) ihren Bachelor-Abschluss im Fach Wirtschaftsinformatik zu machen. Zusammen mit 106 Studierenden des Gründungsjahrgangs erhielt sie in einer Feierstunde im Theater jetzt das ersehnte Zertifikat.

Bild: Hielten die Rede der Studierenden – Eva Blochberger und Martin Kreft

Während andernorts die Urkunden mitunter per Post verschickt werden, verstehen es Lehrende und Lernende in Hameln den freudigen Anlass stilvoll und gebührend zu feiern. „Ein sehr überzeugender Jahrgang“, strahlt Hochschulpräsident Prof. Dr. Volkmar Langer. Ihn freut besonders, dass seine Hochschule nach nur drei Jahren mit ausgezeichneten Arbeiten im Bereich Finanzwirtschaft bereits unter die Top 3 im bundesdeutschen  Hochschul-Ranking kommen konnte. „Dreiviertel unserer Studierenden kommen von außerhalb des Landkreises. Wir haben also eine starke Magnetwirkung entwickelt“, so Langer.

Es sei die Ortsnähe und das duale System gewesen, das sie zum Studium an der HSW bewogen habe, erklärt Wibke Fischer. Die junge Frau aus Groß Berkel hat am Hamelner Schiller-Gymnasium Abitur gemacht. Hameln auch als Studentenstadt? „Na ja, eigentlich ganz charmant“, meint sie, „könnte aber mehr Veranstaltungen geben, beispielsweise Rabattaktionen. Aber das geht alles nicht von heute auf morgen. Es dauert eben bis die Leute mitkriegen, dass wir eigentlich eine richtige Uni-Stadt sind.“

Auch Nils Haug hat klare Vorstellungen von seiner Zukunft. Der Finanzinformatiker will vorerst in Hannover bleiben. „Hameln ist toll zum studieren. Da kennt man jeden, sehr positiv, gute Atmosphäre. Eine echte ´Komfort-Zone´. Für mich aber ist Hannover ok, vielleicht auch was Internationales. Nach Hameln zurück? Doch eher nicht.“

Wie Haug haben viele der Absolventen ihre berufliche Zukunft bereits gesichert. Und die liegt auch in der Region. Die Übernahmechancen durch die ausbildenden Betriebe sind groß und die Verzahnung von Praxis und Studium erweist sich als echter Standortvorteil. „Viele bleiben in unseren  Betrieben“, so Langer. Dennoch sei es notwendig, mehr attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, so der stellvertretende Landrat Torsten Schulte. Nur so könnten auch Studierenden von außerhalb in der Region gehalten werden.

Den Charakter des Hochschulstandortes Hameln stärker bewerben, das wünscht sich Langer von der Stadt. „Wir haben nicht nur den Rattenfänger, sondern auch eine Hochschule. Eine ganz ausgezeichnete sogar. Damit kann man werben“, sagt er. „Stimmt“, meint auch Dr. Uwe Körner vom BHW. „Das ist eine Aufgabe fürs Stadtmarketing, aber wir sind da schon auf dem richtigen Weg.“

Die 36 Absolventinnen und 70 Absolventen aber freuen sich nicht nur auf ihre berufliche Zukunft, sondern bewiesen beim großen Bachelor-Ball im Weserberglandzentrum, dass sie auch ausgiebig und gut feiern können. Grund dazu haben sie allemal.

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