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Mit 70 nochmal Baumstämme werfen

Mit 70 nochmal Baumstämme werfen

Montag, 23. September 2013

WebGames2Wie eine osteuropäische Gewichtheberin sieht Carmen Eickhoff-Klouri nun wirklich nicht aus. Ganz im Gegenteil. Die attraktive 38-jährige Journalistin aus Barsinghausen geht in die Hocke, fasst einen Baumstamm und wirbelt ihn mit einem Schrei hoch durch die Luft. Der Stamm dreht sich einmal um seine Längsachse  und landet nach dem Salto auf der Wiese des Übungsgeländes der britischen Pioniere an der Fischbecker Landstraße. „Super! Volle Punktzahl“, stellen die Kampfrichter anerkennend fest.

Einen Tag lang kämpften zehn Mannschaften mit je fünf Mitgliedern bei den ersten Hamelner Highland Games um Sieg und Platz. „Wir haben zwar das Drachenbootrennen, aber so was gab´s noch nie“, erklärt Dietmar Pommerin von der Reservistenkameradschaft Wesertal. „Wir wollten mal ungewöhnliche Disziplinen anbieten wie Baumstammwerfen, Reifenzielwurf, Tauziehen, Heusackweitwurf oder Nägeleinschlagen“, so der 53-Jährige. Alles in vereinfachter Form natürlich, denn beim Jedermann-Wettbewerb sollen auch Frauen eine faire Chance haben. Schnell wird aber klar, dass die die rustikalen Disziplinen nicht weniger gut bewältigen als ihre männlichen Kollegen. „Immerhin bin ich zweifache Deutsche Meisterin“, stellt Carmen Eickhoff-Klouri klar. Sie ist Mitglied der 2007 gegründeten Mannschaft der „Highlander vom Deister“, die in Goltern sogar ein eigenes Trainings- und Wettkampfgelände unterhalten. „Zwei- bis dreimal die Woche trainieren wir. Ein idealer Ausgleich zu meinem Schreibtischjob“, so die Journalistin.

Nicht die Weite entscheide, sondern auf einen gelungenen Baumstammüberschlag komme es an. Und so ein Stamm könne schon mal bis zu 70 Kilo wiegen.

An diesem Samstag aber steht auf der Wiese an der Weser einzig der Spaß in Vordergrund. „Wir machen eine Tombola, in der es als Hauptpreis eine Waschmaschine zu gewinnen gibt“, so der Kreisorganisationsleiter der Reservisten, Christian Günter. Seine Kameraden haben alles ist vorbildlich organisiert und Akteure und Zuschauer sind von den Möglichkeiten, die das Gelände bietet, rundum begeistert. „Da gibt´s zwar im Vorfeld viel Papierkrieg mit der Bundesimmobilienanstalt, aber der Ort ist einfach wunderbar. Hoffentlich darf der künftig stärker genutzt werden. Wir jedenfalls wollen unbedingt wiederkommen.“

Am Ende des Tages haben Carmen  und die  Barsinghäuser in ihren roten Schottenröcken die Nase vorn. Die Herren vom TV Jahn Welsede werden Zweiter. „Tolle Leistung“, so die Sieger anerkennend. Schließlich sind einige  der Welseder wie Dieter Werk schon respektable 70 Jahre alt. „Was einen nicht hindert auch in diesem Alter noch mal Bäume auszureißen und damit zu werfen“, lacht der.

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