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Elternprotest gegen Grundschulzentrum

Elternprotest gegen Grundschulzentrum

Montag, 10. Februar 2014

Mit einer ersten Protestaktion gegen die Einrichtung eines Grundschulzentrums in der Kernstadt machten jetzt die besorgten Eltern der Grundschulen in Bakede und Eimbeckhausen mobil.

Prominenter Unterstützer ist der Chef der SPD-Ratsfraktion und Bakeder Ortsbürgermeister Rolf Wittich. „Wenn die Schule hier am Ort stirbt, stirbt auch die Infrastruktur“, argumentiert Wittich. „Nur als Beispiel: wenn keine jungen Leute mehr nachziehen, können wir unser kleines Einkaufszentrum nicht mehr halten, und wenn die Kinder erst um 17 Uhr aus der Schule kommen, wer will sich dann noch in Vereinen engagieren?“

Gerade noch 900 Euro Verfügungsmasse blieben bei der Realisierung des „Großprojektes“ und der finanziellen Belastung durch den Umzug übrig, rechnet der Politiker vor. Er fürchtet: „Lassen Sie bloß mal die Personalkostenerhöhung höher als erwartet ausfallen,  dann bleiben uns nur noch Steuererhöhungen.“

Mit seinem Votum stellt sich Witte bewusst in Gegensatz zu Äußerungen des Münderaner  SPD Ortsvereins-Vorsitzenden und Kreistagsmitglieds Swen Fischer. Der hatte sich tags zuvor nachdrücklich für eine Umzugslösung ausgesprochen und eine breite Mehrheit für die Kernstadtlösung festgestellt. „Stimmt nicht“, hält Wittich dagegen. Er sieht „einen Riss quer durch alle Fraktionen“, und würde notfalls auch mit dem politischen Gegner gegen die Umzugspläne stimmen. „Ich rechne mit einer sehr knappen Entscheidung.“

Wittich unterstützte die erste Protestaktion der Elternvertreter der Grundschulen Eimbeckhausen und Bakede. Die verteilten einen Vormittag lang Flyer zum Thema. „Wir brauchen eine funktionierende Bildungsinfrastruktur“, so etwa Fabian Pauck. Der 30-jährige kaufmännische Angestellte setzt auf die Verhinderung eines Grundschulzentrums in der Kernstadt. „Die Dörfer brauchen keine neue Grundschule in Bad Münder für 4,6 Mio. mit einem Haushaltsrest von 900 Euro“, protestiert der besorgte Vater zweier Mädchen.

Wie Wittich befürchtet auch Pauck eine Beeinträchtigung des Vereinslebens und zudem einen rapiden Verfall der Immobilienpreise.

„Das geht uns alles viel zu schnell. Wir sind unzureichend und viel zu spät informiert worden“, empört sich die Elternratsvorsitzende der Grundschule Eimbeckhausen, Dagnar Reiche. „Wir fürchten, dass das jetzt bewusst  schnell durchgezogen werden soll, um vollendete Tatsachen zu schaffen“, so Reiche, und fordert eine Vertagung der Entscheidung mindestens bis zum Sommer.

Die Diskussion um einen Umzug der Grundschule Kellerstraße in das leerstehende Gebäude der ehemaligen Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule geht in die heiße Phase.

Im Laufe der Woche wollen die Elternräte der Grundschulen in Hachmühlen und Flegessen weitere Protestmaßnahmen folgen lassen.

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