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Hamelner Highland Games

Hamelner Highland Games

Sonntag, 13. Juli 2014

WebGames2Dietmar Pommerin, der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft „Wesertal“ ist glücklich. „Unsere Highland Games haben echt eingeschlagen“, sagt er. Zum zweiten Mal wurde das Übungsgelände der britischen Flusspioniere am Weserufer zum Schauplatz allerlei rustikaler Wettkämpfe. Die locken immer mehr Zuschauer und Teilnehmer nach Hameln.

„Beim ersten Mal waren es fünf Mannschaften, jetzt haben sich über 20 angemeldet“, so Pommerin. Auf die jeweils fünf Mitglieder einer Mannschaft warten 13 Disziplinen, darunter der „Strohsackweitwurf“, Steinstoßen, das „Nageln auf Zeit“, Fassrollen und natürlich die Königsdisziplin, das Baumstammwerfen. Ziel ist es dabei, den Fichtenstamm mit beiden Händen vor dem Körper senkrecht in die Luft zu halten, Anlauf zu nehmen, dem Stamm eine 180 Grad Drehung zu verpassen, und ihn möglichst weit zu schleudern.

„Alles nur eine Frage der Balance“, erklärt ein Schotte, doch die dramatisch anzuschauenden Versuche vieler Wagemutigen scheitern. So auch der von vier jungen Männern der evangelischen Jugend. Schon das gemeinsame Aufrichten des Baumstamms ist keine leichte Sache. Immer wieder gerät der Stamm  aus dem Gleichgewicht und begleitet von „Achtung! Achtung!-Schreien knallt er  irgendwohin. Nur nicht wohin er soll.

Die Vorjahressieger freilich zeigen sich routiniert. Die „Highlander vom Deister“ haben daheim sogar ein eigenes Trainingsgelände. „Das geht´s  mindestens einmal die Woche zur Sache“, berichtet Norman Böckler. Der sehr kompakte und kräftige Mannschaftsführer ist fest entschlossen, den Titel zu verteidigen und den erstmals ausgeschriebenen Wanderpokal mit nach Hause zu nehmen. „Kann sein, dass wir Favoriten sind, aber man muss immer auf der Hut sein, denn auch Anfänger können Glück haben“, warnt er.

Aber nicht nur testosteronschwangere Männer können sich an diesem heißen Sonnentag am Weserufer mal so richtig austoben, auch Frauen beweisen ihre Talente. Freilich eher bei weniger kraftaufwändigen Disziplinen wie dem Fassrollen oder dem Strohsackweitwerfen. Hier siegen mitunter Geschicklichkeit und Tempo vor reiner Muskelkraft. Spaß jedenfalls haben sie alle und das Gejohle beim in Staffellaufform zu absolvierenden Ziehen eines Baumstammes über einen Hindernisparcours schallt weit über die Weser.

„Wir wollen keine Kopie der schottischen Vorbildes sein, sondern verstehen das als reine Spaßveranstaltung“, stellt Dietmar Pommerin klar. Wer darüber enttäuscht ist, dass ihm beim Steinheben die Puste ausgegangen ist, der kann sich an vielen Ständen, Zelten und Buden trösten. Beim Bogenschießen oder Axtwerfen ebenso wie bei Andreas, der mitten auf dem Gelände einen „Haut-den-Lukas“ aufgebaut hat. Und manche Teilnehmerin fragt sich wohl insgeheim, wie der Ehemann wohl in einem dieser modischen kartierten Kilts aussehen würde, die viele der männlichen Teilnehmer trugen.

Am Ende des Tages wurden die „Highlander vom Deister“ ihrer Favoritenrolle gerecht und verwiesen die Mannschaft des 28. Royal Engineer Regiments aus Hameln, die „Highland Warriors“ auf den zweiten Platz. Dritter wurde überraschend das Team „Platz Body and Care Hunters“.

„Voller Erfolg“, so die Bilanz der Veranstalter. Und Dietmar Pommerin hofft insgeheim: „Vielleicht haben wir mit den Highland Games in eine paar Jahren ja so einen Erfolg wie das Drachenboot-Rennen.“

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