Kompetenznachweis Kultur verliehen
Kompetenznachweis Kultur verliehen
Donnerstag, 31. Juli 2014
Der sechszehnjährige Kartal Özbek platzt fast vor Stolz. „Dein Gesamtengagement war echt der Hammer, toll wie Du die Theorie mit Spaß und Enthusiasmus in die Praxis umgesetzt hast“, lobt ihn Anja Franke. Sie ist Bereichsleiterin der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) im Weserbergland und für die Organisation des „LesementoRing 2014“ zuständig. Zur Abschlussveranstaltung waren die acht Teilnehmer jetzt zusammen mit ihren Angehörigen zur festlichen Verleihung des „Kompetenznachweises Kultur“ in die „Alte Post“ nach Esperde gekommen.
Bereits zum fünften Mal wurde das „LesementoRing“ durchgeführt. 159 Grundschüler und 54 Mentoren der von Birgit Schlesinger geleiteten Emmerthaler Johann-Comenius-Schule haben in den vergangenen Jahren daran teilgenommen.
„Die Schülerinnen und Schüler werden von uns zwei Tage lang geschult und gehen dann in Gruppen von jeweils fünf Grundschülern, denen sie in spielerischen Form das Lesen näherbringen“, erklärt die erste Vorsitzende der LEB-Weserbergland und Landes-Präsidiumsmitglied Christa Übelacker.
Dabei hat die Schülerin Annika Heinemeyer erfahren, dass der Umgang mit jüngeren Schülern oft alles andere als einfach sein kann: „Wir haben uns deshalb den Stundenablauf vorher gut überlegt, und wenn´s mal Schwierigkeiten gab, also da musste man eben durch. Schließlich hat man die Verantwortung.“
Mit Lese-, Bewegungs- und Konzentrationsspielen haben die acht jungen Mentoren die Grundschüler in Sachen Lesekompetenz unterstützt. Sehr zur Freude auch der langjährigen Schirmherrin, der Emmerthaler Buchhändlerin Angelika Wüstenfeld-Schulz: „Das alles nachmittags nach der Schule zu machen ist wirklich bewundernswert.“
„Beide Seiten haben viel davon profitiert“, so die auf LEB-Landesebene für den „Kompetenznachweis Kultur“ zuständige Ulrike Knoch-Ehlers. „Der Nachweis ist viel mehr als bloß eine Urkunde. Wir bescheinigen den Teilnehmern ganz individuell, wo ihre Stärken liegen und wie ihr Leistungsprofil aussieht.“ Die beiden Organisatorinnen Anja Franke und Heike Janik zählen gleich eine ganze Palette von Lernzielen auf, die erreicht wurden: Selbst- und Sozialkompetenz, Steigerung der Lesehäufigkeit und – motivation, Durchsetzungsfähigkeit, Teamarbeit, Persönlichkeitsentwicklung.
„Fürs spätere Leben und für Bewerbungen ist der Nachweis echt wichtig“, schätzt Kartal seine Auszeichnung ein. „Stimmt, manchen Personalchef wird das sehr interessieren“, meint auch Christa Übelacker.
Bei so viel Freude gibt es dennoch einen Wermutstropfen. Infolge des Wegfalls eines großen Sponsors müssen neue Unterstützer gesucht werden. Bürgermeister Andreas Grosmann hofft: „Wir helfen zwar mit unser Bürgerstiftung, aber um dieses soziale Leuchtturmprojekt auch in den kommenden Jahren weiterführen zu können, brauchen wir dringend Unterstützung.“