Zeilen Sprung – Das Redaktionsbüro

05042 - 504 008

info@zeilen-sprung.de

Sofakonzert mit „Tone Fish“

Sofakonzert mit „Tone Fish“

Dienstag, 26. August 2014

WebFish1Horst Hillen ist glücklich. Der 54-jährige Rettungsassistent aus Bad Münder-Rohrsen ist der erste Gewinner eines „Sofa- und Wohnzimmerkonzertes“ des Hamelner Folk-Quartetts „Tone Fish“. Seinen Gewinn hat Hillen freilich gleich weitergereicht an seinen Freund, den Lauenauer Verleger Norbert Bruhne, der wiederum das Konzert seiner Tochter Jana-Elisa zum 26. Geburtstag geschenkt hat.

Bild: von li.: Stefan Gliwitzki, Udo Oppermann, Jochen Siepmann und Michaela Jeretzki sind „Tone Fish“

Und so wurde aus dem Wohnzimmerkonzert ein Konzert im wildromantischen Park hinterm alten Herrenhaus, das seit drei Generationen im Besitz der Familie Bruhne ist. Dort steht unter uraltem Eichenbestand ein kleiner alter Ziegenstall, der vor dem leichten Nieselregen schützt, und um den herum sich gut 50 Gäste drängen. Vier davon haben sich auf ein altes Sofa gequetscht, und genießen aus nächster Nähe das umfangreiche Repertoire von „Tone Fish“.

„Wir spielen vorwiegend Folk, seit etwa einem Jahr, aber auch einige Vertonungen von klassischen Gedichten“, erklärt der musikalische Leiter Stefan Gliwitzki.

Ob nun Stings „Englishman in New York“, ob kanadische, irische oder neufundländische Folkklänge, „Tone Fish“ verleiht den Titeln eine eigene, sehr überzeugende Handschrift. Die ist gekennzeichnet durch Gliwitzkis sehr einfühlsames, gleichwohl alle andere als sentimentale Gitarrenspiel, herrlich virtuose Flötenpassagen von Udo Oppermann und vor allem durch einen die Zuhörer schlichtweg verzaubernden Gesang von Michaela Jeretzki. Am Cajon sorgt Jochen Siepmann für die notwendige Rhythmusuntermalung.WebFish3

Einen Glanzpunkt setzt „Tone Fish“ an diesem Abend zweifellos mit der Vertonung des wohl bekanntesten Shakespeare-Sonetts Nr. 18, „Shall I compare thee to a summer´s day?“ Da gibt´s Gänsehautgefühl, nicht nur weil vielleicht schon ein Hauch von Herbstkühle über den abendlichen Park weht.

Mit der Ballade „The Lake of Innisfee“ des irischen Dichters William Butler Yeats, seinerzeit schon von Angelo Branduardi in Töne gesetzt, gibt „Tone Fish“ dem Sofa- und Wohnzimmerkonzert im Ziegenstall eine weitere unvergleichliche Note.

„Sofakonzerte, das ist in Hameln eine Premiere“, stellt Gliwitzki fest. „Die hat eingeschlagen. Wir haben Anfragen bis runter nach Garmisch-Partenkirchen.“ Doch die Amateurmusiker wollen vor allem zweierlei: Spaß an der Musik haben und anderen eine Freude bereiten. „Wir kommen auch und spielen im Wohnzimmer für nur zehn Leute. Es muss nur leicht erreichbar sein und wenn jeder eine kleine Spende gibt, dann wird´s ein toller Abend“, versichert Gliwitzki. Und dass Shakespeare und Yeats dann wieder mit von der Partie sind, ist keine Frage.

Weitere Einträge