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Mechthild Großmann liest in der „Sumpfblume“

Mechthild Großmann liest in der „Sumpfblume“

Donnerstag, 04. Dezember 2014

WebGroß„Mechthild Großmann anzurufen, allein das ist ein Erlebnis. Schon wegen ihres Anrufbeantworters“, so die Initiatorin des dritten Hamelner Krimi-Festivals, Marion Komarek. Mit der Darstellerin der Tatort-Staatsanwältin Wilhelmine Klemm, einer notorischen Kettenraucherin, hatte Komarek erneut einen Top-Star zur Lesung in die fast vollbesetzte „Sumpfblume“ verpflichten können.

Bild: Heiß begehrt. Vor allem Krimi-Leserinnen freuten sich über ein Autogramm

Genretypisch im Publikum mehrheitlich Frauen, die eine bislang unveröffentlichte Geschichte von Horror-Altmeister Stephen King zu hören bekamen.
„Stephen King, Die Düne“, raunte Großmann mit ihrer unvergleichlichen, tiefen und rauchigen Stimme ins Mikrophon und erntete ein langgezogenes „Ahhhh“ des Publikums. Das Mikrophon wurde ab und an bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit belastet, denn Großmanns Gänsehautbass ist in der Tat einzigartig.
Die Frau in den roten Wildlederstiefelletten und mit der langen schwarzen Löwenmähne zieht ihre Zuhörer hinein in eine dieser typischen Stephen-King-Geschichte. Ganz langsam und mit unerhörter Präzision entwickelt sich das geheimnisvolle Geschehen um einen alten Richter an der amerikanischen Ostküste, der seit Jahrzehnten den merkwürdigen Vorgängen auf einer Düne auf einer kleinen Insel nachspürt. Mit großem Können variiert Großmann die unterschiedlichen Stimmen der Akteure, baut in ihrer Lesung eine kaum zu überbietende Spannung auf. Die entlädt sich nach gut 55 Minuten überaus unterhaltsamen Zuhörens explosionsartig erst im allerletzten Satz der Geschichte.
„Am liebsten hätte ich mir gleich noch eine Geschichte von ihr gewünscht“, so eine begeisterte Zuhörerin, und reiht sich in die Schlange der Autogrammjägerinnen ein. Ein perfekter Krimiabend, dessen Zauber aus der Symbiose einer genialen Geschichte mit der nicht minder faszinierenden Gänsehautstimme von Mechthild Großmann beruhte.

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