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Mit einem blauen Auge davongekommen

Mit einem blauen Auge davongekommen

Dienstag, 19. Mai 2015

WebReifen„Sie werden hier heute morgen nur glückliche Menschen sehen“, meint Helmut Gülland aus Coppenbrügge, und lässt sich von einem ehemaligen Mitarbeiten des in Insolvenz gegangenen Autohauses Schütte in der Stüvestraße vier niegelnagelneue Sommerreifen in den Kofferaum seines Wagens wuchten.

Kurz vor 10 herrscht an diesem Samstag in der Halle des Autohauses großes Gedränge. Immer mehr Fahrzeuge rollen aufs Gelände und ihre Besitzer machen sich auf die Suche nach ihren neuen Reifen. Tom Schütte und zehn Helfer versuchen, den jeweils richtigen der insgesamt 160 Reifensätze an die Kunden zu bringen. Keine leichte Aufgabe.

 

Auch Dr. Urte Wais und ihr Sohn müssen sich etwas gedulden. „Wir haben jetzt so lange warten müssen, denn die Informationspolitik war schlecht. Ich hatte E-Mails an den Geschäftsführer Jürgen Finke in Hannover geschickt. Ohne Antwort. Dann habe ich über einen Hamelner Anwalt Klage eingereicht.“

Finke ist Hauptziel des Zorns der Kundschaft. „Dafür habe ich kein Verständnis. So ein traditionsreiches Haus quasi von einem Augenblick zum anderen so gegen die Wand zu fahren. Was soll ich davon halten?“, regt sich Andreas Klein aus Fischbeck auf. „Die Berichterstattung in der DEWEZET war sehr hilfreich“, lobt Dr. Urte Wais. „Sonst hätte man gar nicht gewusst, was Sache ist.“

Dass die Presseberichterstattung über die Vorgänge um das Hamelner Autohauses „sehr lobenswert“ gewesen sei, finden auch die Hamelnerin Adriane van der Vliet und ihr Ehemann Klaus-Dieter Büttner. „Wir hatten ein neues Auto gekauft. Im Oktober. Und dann gleich neue Sommer- und Winterreifen geordert. Dann kam die Pleite. Immerhin sind zwei Sätze Reifen ein beträchtlicher Wert. Hätten wir den abschreiben müssen, wär´s sehr ärgerlich gewesen. So sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen.“

„Glück gehabt!“ meint auch die Familie des fünfjährigen Tim, der mit seinen Eltern die bestellten Reifen abholt. „Das die Reifenausgabe heute hier stattfindet, haben wir zuerst aus der DEWEZET erfahren“, erklärt Jörg Feldmann.

So findet zumindest in Sachen Reifen der Konkurs des Traditions-Autohauses einen glücklichen Ausgang. Kein Wunder also, dass man sich an diesem Morgen in der Stüvestraße gegenseitig ganz besonders herzlich „Gute Fahrt!“ wünscht.

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