Ordentlich Druck machen
Ordentlich Druck machen
Montag, 15. Juni 2015
„Ordentlich Druck machen“, so lautete das Motto einer Ein-Tages-Ausstellung der Münderaner Kunstwerkstatt. Anlass war der erste landesweite niedersächsische Kunstschultag.
Die Idee zur Mini-Print-Ausstellung stammt von Kunstschulleiterin Cornelia Léon-Villagrá. „Wir haben Menschen und Organisationen im gesamten Bundesgebiet angeschrieben und sie gebeten, uns jeweils Drucke im Format 10 mal 10 zu schicken, und zwar als Leporello von wiederum 10 Stück.“ Das Ergebnis: mehr als 300 Einsender haben über 800 Kleinstdrucke nach Bad Münder geschickt. Léon-Villagrá: „Das umfasst alle Arten von Drucken: Kartoffel- und Gelantiendruck, Radierungen, Holz- und Linolschnitte. Die haben wir in rund 80 Stunden Arbeit in den leerstehenden Räumen des ehemaligen „Dolmen“ mitten in Bad Münder zu einer Ausstellung zusammengefasst.“
„Ordentlich Druck machen“ geht nach der Präsentation in Bad Münder auf Wanderschaft. Die nächste Station der Mini-Kunstwerke wird eine vierwöchige Ausstellung in der Springer Stadtbibliothek sein.
Zudem sind die 10x10x10-Mini-Prints auch in einer online-Galerie im Blog der Kunstwerkstatt zu sehen.
„Für uns aber am wichtigsten ist der eigens für diesen Anlass erstellte Plakatkatalog“, erklärt Cornelia Léon-Villagrá. Mit dem wird nämlich die Aktion, an der sich auch viele Kindergärten und die AWO beteiligt haben, finanziert. Grund genug für die Kunstschulleiterin, dem Mümderaner Bürgermeister Hartmut Büttner gleich ein Exemplar in die Hand zu drücken. Der versprach prompt weitere Exemplare abzunehmen und in Umlauf zu bringen.
„Wirklich bewundernswert was hier auf die Beine gestellt wurde“, lobte das Stadtoberhaupt dann auch die Aktion bei der Ausstellungseröffnung. „Mitten in der Stadt und mitten im Leben“, so Büttner, bei einer „gegen Null gehenden öffentlichen Unterstützung.“ Immerhin könne er mitteilen, dass das größte Problem der Kunstschule, die Raumfrage, nun offensichtlich durch die neuen Räumlichkeiten in der Grundschule Laurentiusweg und Wallstraße gelöst sei.
„Ordentlich Druck machen“ und die Hoffnung nicht aufzugeben scheint sich also zu lohnen. In der Kunst wie in der Politik.