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Vom Wert der alltäglichen Dinge

Vom Wert der alltäglichen Dinge

Montag, 31. August 2015

WebRindt„Ich bin fasziniert von der Formästhetik alltäglicher Gegenstände. Schauen Sie sich mal getrocknete Kaffeepads an. Das sind Kunstwerke an sich.“ Was andere achtlos wegwerfen, daraus macht Sabine Zarrath-Rind reizvolle Bildkompositionen.

„Täglich – nicht alltäglich“, so heißt die Ausstellung, die jetzt im „Haus des Gastes“ unterhalb der Burg im Flecken Polle eröffnet wurde. Die aus Höxter stammende, frühpensionierte Kunstpädagogin, die sich auch mit den Techniken der Pastellkreidemalerei und dem Glasfusing beschäftigt, betrachtet sich als „Sammlerin von Ideen und Gegenständen.“ „Assemblage bedeutet, dass erst ein Hintergrund geschaffen wird, in den die Objekte dann ein- und aufgearbeitet werden und so eine neue, eine besondere Ästhetik gewinnen.“

Bild: Sabine Zarrath-Rind ist auf der Suche nach dem Wert der Dinge an sich

Den Hintergrund ihrer Bilder hat die passionierte Stoffsammlerin aus unterschiedlichsten textilen Materialien gefertigt. „Erst habe ich den Hintergrund benäht, dann die jeweiligen gesammelten Gegenstände darauf eingepasst.“

Zarrath-Rind ist auf der Suche nach dem Wert der Dinge an sich. Ihre Botschaft an die Besucher: „Schaut euch die Dinge, die euch umgeben genauer an. Selbst wenn sie euch überflüssig und unnütz erscheinen, so haben sie immer noch einen Wert, der

durchaus Freude machen kann.“

Initiiert wurde die Ausstellung, die noch bis zum Ende der Tourismus-Saison Anfang Oktober zu sehen ist, vom Heimat- und Kulturverein des Fleckens Polle. Drei bis vier Ausstellungen organisiere der Verein pro Jahr, so das Vorstandsmitglied Heidelinde Kropp. Doch trotz einer bemerkenswerten Burganlage, auf der momentan aus Schrottteilen gefertigte Metallskulpturen des Künstlers Otfried Faul gezeigt werden, und einer Aschenputtelstube von hohem touristischen Wert, sei die Lage am Rand der Landkreise nicht sonderlich förderlich, um Kunstinteressierte anzulocken.

„Unsere Lage ist in der Tat nicht besonders glücklich. Dabei sind wir sowohl nach Hameln wie auch nach Holzminden ausgerichtet“, so Kropp.

Eine Aufwertung als südlichstes Kulturzentrum Bodenwerders wäre nach Auffassung der Initiatoren der diversen Ausstellungen daher sehr wünschenswert.

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