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Zwischen Orient und Okzident

Zwischen Orient und Okzident

Samstag, 21. Mai 2016

WebOmumiSchon beim ersten Blick auf die 30, im Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaals ausgestellten Bilder wird deutlich, dass hier zwei Welten eine künstlerische Synthese eingehen. Einerseits die geheimnisvoll anmutende orientalische Ornamentik, andererseits ein collageartiger Blick auf altbekannte Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt.

Alireza Omumi stammt aus dem Iran und lebt seit 1995 als freischaffender Künstler in Hannover. In der ersten Phase seiner künstlerischen Laufbahn beschäftigte sich der studierte Graphikdesigner vor allem mit Illustrationen für Bücher aber auch für TV-Produktionen in seiner Heimat. Nach einer Ausstellung 1988 in Düsseldorf nahm er in Hannover ein zweites Studium auf, in dessen Mittelpunkt die Computergraphik stand.

Omumi zeigt, auf wie faszinierende Art und Weise traditionelle künstlerische Techniken des Orients mit traditioneller westlicher Formensprache verbunden werden können. Schon seine Ausstellung „Der Sultan im Bade“ 1994 im hannoverschen Kestner-Museum hatte die Beziehungen zwischen Orient und Okzident thematisiert. Dabei verbinden sich Miniaturen und Kalligrafien aus dem Koffer seines Vaters, eines persischen Miniaturmalers und Teppichmuster-Entwerfers, mit westlichen Genres.

Immer wieder greift Alireza Omumi auch in seinen im Foyer gezeigte Werken auf Stilelemente seiner Heimat zurück.

Dabei verströmen vor allem seine Hannover-Bilder einen ganz besonderen Zauber. Die Herrenhäuser Gärten werden in einer Collage mit anderen Sehenswürdigkeiten in einer Malweise auf die Leinwand gebannt, die mitunter an die große Kunst von Filmplakatmalern der 50er Jahre denken lässt. Eine intensive Farbigkeit und eine fast surrealistische, wenngleich sehr gegenständliche Bildkomposition ziehen die Betrachter förmlich in Alireza Omumis Bildwerke hinein. So etwa gerät eine nächtliche Szene vor dem Hauptbahnhof zu einem ganz außergewöhnlichen Schauerlebnis.

Der Künstler hält durch jährliche Besuche den Kontakt zu den Wurzeln seiner Kunst in der Heimat aufrecht. Und vieles von dem, was er dort erlebt, fließt dann wiederum ein in seine Malerei, die er in seiner Malschule in Empelde auch an junge Nachwuchskünstler weitergibt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Juni im Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaals zu sehen.

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