27. Weinfest im Hamelner Bürgergarten
27. Weinfest im Hamelner Bürgergarten
Montag, 18. Juli 2016
„Schmeckt wirklich sehr lecker“, stellt Evelyn Janssen aus Behrensen fest, und nippt an ihrem Gläschen mit Muskatwein. Ihr Ehemann Bolko stimmt zu. „Wunderbare Atmosphäre, so richtig was zum Genießen.“ Beide sind Teil des Besucherstroms, der schon am frühen Samstagnachmittag in den Bürgerpark zur 27. Auflage des Hamelner Weinfestes drängt.
„Mit einigen Unterbrechungen gibt es das schon seit über 30 Jahren“, erklärt Stadtmanager Dennis Andres. Der hat „nach harter Akquise“ in diesem Jahr ein Dutzend mehr Winzer nach Hameln holen können. „Derzeit sind es 34 Stände und das Fest ist sehr begehrt. Wir haben eine lange Warteliste“, so der 37-Jährige. Doch nicht jeder Winzer kann seine Erzeugnisse anbieten. „Wir testen in einem pre-opening die Qualität“, stellt Andres klar. Viele der Winzer kommen schon seit mehr als 20 Jahren und pflegen ihre Beziehungen zur Hamelner Kundschaft. „Direktmarketing ist angesagt. Da haben sich auch viele Freundschaften zwischen den Winzern und den Hamelnern entwickelt“, so Andres.
Mittendrin auch in diesem Jahr wieder der mit Weinreben geschmückte achteckige Stand von Dietmar Ziegler. Der Winzer kommt aus Dahlsheim in der Nähe von Worms.
„Die Attraktivität des Hamelner Weinfestes liegt darin, dass es weder ein Bier- noch ein Volksfest ist, sondern eine gemütliche, rundum entspannte Atmosphäre bietet.“ Nach seinen vielen Teilnahmen am Weinfest kennt Ziegler den Weingeschmack der Hamelner ziemlich genau. „Die lieben vor allem feinherbe und leicht süße Weine.“ Und mit den Rebsorten Riesling, Bacchus und der Huxelrebe hat Ziegler natürlich ein passgenaues Angebot mitgebracht.
„2015 war ein guter Jahrgang, denn wir hatten einen trockenen August und September. In diesem Jahr allerdings wird sich wegen der Feuchtigkeit die Weinlese doch etwas verzögern“, kündigt der der Weinexperte an.
Neben einer Vielzahl von deutschen Weinen locken auch Weinproduzenten aus Frankreich, Spanien und Südafrika Besucher an. „Zum Steak einen guten Wein aus Südafrika. Einfach ein Hochgenuss“, so der 25-jährige Niko Gerlitzky, der stellvertretende Küchenchef vom Hamelner Restaurant „Monopol“.
Zum ersten Mal beim Weinfest dabei ist auch ein kleiner französischer Markt direkt am Eingang. „Der wird sehr gut angenommen. Käsesorten en masse, die ideale Ergänzung zum Wein“, sagt Dennis Andres.
Andrea Albrecht, die in Bad Pyrmont zu Kur ist, hastet mit einem Riesenblech frischem Flammkuchen quer über die Wiese, vorbei am Tisch, an dem es sich Karl-Heinz Rasche und seine Freundin Gerda Ruhe aus Alfeld bequem gemacht haben. „Es gab eine tolle Werbung in Alfeld, die uns neugierig gemacht hat“, so die beiden 83-Jährigen. „Ich bin in der ganzen Welt rumgekommen“, so Gerda Ruhe von der weltweit tätigen Wildtierhandlung aus Alfeld. „Aber dass man hier so viele Angebote auf einmal hat. Toll.“
Von der großen Bühne, die diesmal am anderen Ende am Wasserbecken aufgebaut ist, schallt Musik über den Bürgergarten. „Eine gute Entscheidung“, so Andres. „Da können die Leute auch mal tanzen. Musik hat die Qualität des Festes entscheiden verändert.“ Mit der lokalen Band „Lars ans Friends“, die sich durch Markus „Pitti“ Hecht, den Percussionisten der „Scorpions“ verstärkt hat und später am Abend dann mit der aus „Bauer sucht Frau“ bekannten Formation „Sunrise“ zieht das Weinfest auch jüngere Leute in seinen Bann. Und auch wenn sich der Sommer an den drei Tagen nicht gerade von seiner sonnigste Seite zeigte, so verzichtete das Wetter bis auf ein paar kleine Tröpfeleien beim sonntäglichen „Jazz- und Wein-Frühschoppen“ darauf den Hamelner Wasser in den geliebten Wein zu schütten.