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Kreisverkehrswacht wird 50

Kreisverkehrswacht wird 50

Dienstag, 30. August 2016

WebVWachtIhre Aufgaben sind vielfältig und reichen von der Fahrradprüfung für Kinder, dem Fahrsicherheitstraining für Autofahrer bis zur Rollator-Schulung für Senioren. Geht es um den Straßenverkehr, so ist die Kreisverkehrswacht unentbehrlich.„Wir wollen zum 50. Jubiläum kein gegenseitiges Schulterklopfen veranstalten, sondern wie immer ein Sachthema in den Vordergrund stellen“, so der erste Vorsitzende, der Hamelner Amtsgerichtspräsident Dr. Herbert Seutemann.

Gekommen waren zahlreiche Prominente wie die Landtagsangeordnete Petra Joumaah und das ehemalige Landtagsmitglied und langjährige Präsident der Landesverkehrswacht, Dr. Wolfgang Schultze.

Vor dem Saal hatten die Öffis eine Reihe E-Bike und Pedelecs aufgestellt, Polizei und Sparkasse Hameln- Weserbergland einen kleinen Park von Elektroautos aufgebaut. Die wurden zu Probefahrten reichlich genutzt.

„Fährt sich toll. Absolut leise, zieht stark durch und erinnert stark an einen Autoscooter“, schwärmte ein Teilnehmer.

Es gehe um „Innovationskultur“, so der Bezirksvorsitzende Karsten Becker, der angesichts der rapiden Zunahme von E-Bikes eine entsprechende Anpassung des Radwegenetzes im Weserbergland forderte.

Sehr klaren Worte zum Stand der Entwicklung der E-Mobiliät in Deutschland fand dann der Präsident des Bundesverbandes Elektromobilität, Kurt Sigl. „Politik und Autoindustrie, so der Ingolstädter, hätten die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt und seien die großen Bremser. Nicht nur die unklare Besteuerung sei zu bemängeln, auch die Politik des ehemaligen Bundesverkehrsminister Ramsauer sei ein glatter „Rohrkrepierer“ gewesen, die von Dobrindt kaum besser. Sigl warnte: „Auch China hat im Autobau mittlerweile europäische Standards erreicht, will aber erst einmal den eigenen Markt versorgen.“ Die Zeit für die deutschen Autobauer, die sich noch in der Komfortzone ausruhten, laufe ab. Sigl: „Wenn wir da politisch und technologisch nicht langsam in die Pötte kommen, ist der Zug abgefahren.“ Ausführlich und durch eigenen Erfahrungen fundiert, schilderte Sigl die Vorzüge von Elektroautos, die seitens der Werbung der deutschen Autoindustrie jedoch noch immer in ihrer Zukunftssicherheit massiv beeinträchtigt würden. „Wir wollen die Welt leiser machen und dann diskutiert man über künstliche Geräuschkulissen, das ist absurd.“

Sigls Thesen fanden bei den Anwesenden großen Anklang. „Scheint als rede die deutsche Autoindustrie E-Autos bewusst teuer. Sigl hat gezeigt, dass das nicht wahr ist“, so ein Besucher der Jubiläumsveranstaltung.  „Wenn wir das verschlafen, dann gehen viele Arbeitsplätze verloren“, kommentierte ein anderer.

„Wir fordern für die Fahrschulausbildung zumindest eine Stunde auf einem E-Auto“, so Seutemann. „Es gibt Autobahn- und Nachtfahrten, da ist die  Ausbildung auf E-Autos überfällig.“

Und dass das wirklich Spaß macht und ein tolle Fahrgefühl ist, davon könnte man sich vor Ort direkt überzeugen.

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