Mittwoch, 31. August 2016
Am Samstagnachmittag hat sich der zu dieser Zeit sonst eher schwach frequentierte Teil der Fußgängerzone in der Marktstraße in eine kleine Festmeile verwandelt. Von der riesigen Hüpfburg vor dem Rathaus über ein offenes BiKonelli-Zirkuszelt, Bratwurst- und Kuchenstände bis hin zur Karibik-Strandbar der Jusos vorm Kornhus warten die Verköstigungs- und Unterhaltungsangebote auf Kundschaft und potenzielle Wähler.
„Das Familienfest machen wir seit vielen Jahren in jedem Wahlkampf“, erklärt der Kreistagsabgeordnete Swen Fischer. Mit Familienpolitik kennt er sich aus. 49 Jahre alt ist er selbst Vater eines 2 1/2 jährigen Jungen. „Ein Fest für alle Generationen“, so der Kommunalpolitiker, der seit 1985 Parteimitglied ist.
„Die Fußgängerzone“, so Fischer, „muss im Wesentlichen erhalten bleiben. Ich will nicht, dass hier Autos fahren.“
Gleich nebenan politisieren zwei sozialdemokratische Urgesteine mit dem SPD-Spitzenkandidaten Uwe Nötzel. Der ehemalige Landtagsabgeordnete Wolfgang Schultze und der langjährige Ortsbürgermeister von Hachmühlen Helmut Steinwedel geben ihre Erfahrungen weiter.
Auch an den sechs Ortsverbänden der SPD in Bad Münder sei der demografische Wandel nicht spurlos vorbeigegangen, so ist zu hören. Dennoch habe man mit einer prall gefüllten Liste von 30 Kandidaten für die Kommunalwahl keine personellen Schwierigkeiten gehabt.
Bratwurst aus Bakede, Kuchen aus der Kernstadt, das Angebot beim SPD-Familienfest ist auf Menschen aller Generationen und aller Geschmäcker ausgerichtet. „Gute Nachbarn“, so das Leitthema.
Beim Mandarinen-Schmand-Kuchen, den Ingrid-Elke Schönfeld und ihre zehnjährige Enkelin Frieda servieren, kommen die Senioren ins Gespräch, und schräg gegenüber verbreitet die Strand-Cocktailbar der Jusos karibisches Flair für Jugendliche und Jungebliebene. „Wir sind 35 Jusos in Bad Münder und wollten mal etwas Frisches und Junges bringen“, so Daniel Köhler, der es sich in einem Liegestuhl gemütlich gemacht hat und einen Cocktail schlürft. Die barfüßige Adrina Sommer im roten SPD-T-Shirt und Baströckchen mixt und servierte weitere Drinks, die reißenden Absatz finden. Mika (8), Lasse (8) und Laurenz (7) lassen sich von der Nettelrederin Iris Kohlenberg als Monster schminken, und Musikstar Ole Hauk aus Eimbeckhausen singt lautstark eigene Songs. „Kein Newcomer mehr, ein echtes Talent“, erklärt Uwe Nötzel, der vor allem die Aktion der Jusos lobt. „Spaß, Leichtigkeit und vor allem, die tun was. Ein echter Gewinn.“
Dass in der Kurstadt und ihren 16 Ortsteilen nicht alles zum besten steht, weiß auch Bürgermeister Hartmut Büttner, der mit seiner Frau Christiane und seiner 90-jährigen, im Rollstuhl sitzenden Schwiegermutter das Fest besucht. Aber auch er weiß, das Freude, Spaß und Engagement die Grundlage der Motivation zur Verbesserung der Verhältnisse sind. Und davon gab´s beim SPD-Fest in der Marktstraße reichlich.