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Nach „Rosa“ kommt jetzt „Frau Luther“

Nach „Rosa“ kommt jetzt „Frau Luther“

Mittwoch, 26. Oktober 2016

webddd2In der Mehrzweckhalle des Münderaner Ortsteils Beber herrscht eine ebenso konzentrierte wie entspannte Probenatmosphäre. Es sind nur noch wenige Tage bis zur Premiere, aber die Akteure  des „Jungen Theaters St. Magnus“, besser bekannt als „Didel-Dadel-Dum“-Theater, sind in allerbester Probenlaune. Der Text sitzt, und Regisseurin Peggy Zawilla korrigiert nur noch einige Details.

„Didel-Dadel-Dum“, das sind rund 30 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von sechs bis 60 Jahren, die sich seit vielen Jahren vor allem mit ihren Shakespeare-Bearbeitungen weit über die Region hinaus einen Namen gemacht und bereits internationale Preise eingefahren haben. Vor allem ihr letztjähriges, von Daniel Nagel geschriebenes Stück „Rosa“ über das Leben der Hamelner Soziademokratin Rosa Helfers wurde zu einem Riesenerfolg.

Pünktlich zum Beginn des Reformationsjubiläums kommt nun die erste Eigenprodukion von „Didel-Dadel-Dum“ auf die Bühne. „Frau Luther – lass uns heute die Welt verändern“, so heißt das Schauspiel in vier Akten. Verfasst hat das Stück, mit dem das Theaterensemble seine bisher 18. Produktion vorstellt, Peggy Zawillas Ehemann Stefan. Dass der als Katholik ein Stück über „Frau Luther“ geschrieben hat, ist bemerkenswert.

Nach ausführlichem Quellenstudium entführt Stefan Zawilla die Theaterbesucher in die Zeit des ausgehenden Mittelalters und die Wende zur Neuzeit. Gerade hat Kolumbus die Neue Welt entdeckt und Gutenbergs Buchdruck breitet sich über ganz Europa aus. Die Kirche betreibt einen regen Ablasshandel: gegen Geld oder Gebete kann man sich von seinen Sünden befreien.

Das ist die historische Ausgangssituation für Luther und die Reformation, die Zawilla aus der Perspektive der „Frau Luther“, Katharina von Bora nachzeichnet. „Was ist mit der Frau des Reformators? Welche Rolle hat sie gespielt? Wer hat seine Kinder erzogen, ihn gepflegt und verarztet, ihm den Haushalt geführt und ihn vor dem sicheren Ruin bewahrt?“, so Zawillas Fragestellung.

Die Lutherin, Katharina von Bora, wird im Stück gleich durch drei Schauspielerinnen verkörpert: Adara Zawilla spielt die kleine Katharina, Johanna Abend die junge, und Stefanie Fischer die erwachsene Frau Luther. Sebastian Sha gibt den jungen Luther, Torben Holle in einer Doppelrolle den Lukas Cranach und den alten Luther.

„Nach Rosa ist das auch wieder ein Stück, das eher nachdenklich ist“, so Peggy Zawilla. Und ein Stück, das Einblick gibt in die Rolle der Frau am Beginn der Neuzeit. Stefan Zawillas Schauspiel liegt bereit in Buchform vor.

Die Doppelpremiere findet am Samstag, den 29.10. um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle in Beber, und am Sonntag am gleichen Ort um 17 Uhr statt. Reservierungen können unter 05052-913141 vorgenommen werden. Der Eintritt ist wie immer frei.

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