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Krimidinner in der Ziegenbuche

Krimidinner in der Ziegenbuche

Mittwoch, 25. Januar 2017

Butler James ist nicht zu stoppen. Unermüdlich geht er von Tisch zu Tisch, begrüßt neue Gäste und inszeniert ein amüsantes, mitunter recht freches „warming up“. Den gut 50 Gästen im Berggasthaus gefällt´s. Noch vor dem ersten Gang der Krimidinner-Premiere werden sie Zeuge des herrlich dramatischen Abgangs der Tingeltangel-Sängerin Blanche de la Rue, die, von einem Messer tödlich verletzt, vorm Bollerofen im Saal des Gasthauses ihr Leben aushaucht.

„Sir Williams Geheimnis“, so heißt das Zweipersonenstück, das das aus der Nähe von Dortmund stammende Ehepaar Jochen und Anja Schröder an diesem Abend zum besten gibt. Die beiden schlüpfen dabei gleich in sage und schreibe acht verschiedene Rollen. „Eine echte Herauforderung, ´cross dressing´ mit Frauen in Männerrollen“, erklärt der gelernte Produktdesigner. Der 59-Jährige arbeitet mit spürbarem Vergnügen seit 1986 als freischaffender Künstler. An diesem Abend ist das Ehepaar für den Marktführer in Sachen Kriminaldinners, einer Agentur aus Baden-Württemberg, erstmals am Deisterhang unterwegs. „Ein Kitzel für Gaumen und Nerven“, kündigt Schröder alias Butler James seinen erwartungsvollen Gästen an. Die kommen aus der ganzen Region und darüber hinaus. Da gibt es die sechs Ladies am „Suffragetten-Tisch“ vorne links, die einen Mordsspaß haben, der 23-jährige Simon Niedermeier aus Eldagsen ahnt derweil noch nicht, dass er, als Sherlock Holmes ausstaffiert, eine tragende Rolle einnehmen wird, und auch Sarah aus Münster, Jana, Nina, Irmgard und Jana werden ebenso wie einige starke Männer zur Lösung des Falles beitragen.

„Immer eine Spielszene, dann ein Gang unseres Menüs“, erklärt Servicekraft Vanessa Eskobar. Nach der Antipasti wird eine Hähnchenbrust serviert, kurz vor der Auflösung dann Panna cotta mit Früchten. Krimi- und Gaumenfreuden bilden an diesem Abend in der Tat eine schmackhafte Einheit.

Der Fall um „Sir Williams Geheimnis“ entpuppt sich dabei als „very British“. Am Ende dürfen die Gäste an den Sechsertischen anhand von diversen Hinweisen und Materialien dem Täter auf die Spur kommen. Als Lohn winkt eine Verlosung mit kleinen Preisen. Wer war´s also? Wer hat neben Blanche de la Rue außerdem noch Sir Williams alten Kameraden Major Snodgrass ins Jenseits befördert? Peggy, das tratschsüchtige Dienstmädchen? Die exzentrische Lady Elenor, die den Abend kulturell mit herrlich schrillen Arien bereichert, Butler James, der Einäugige, oder gar Sir William höchstpersönlich?

Sowohl Sherlock Holmes und die engagierten Hilfskräfte haben am Ende den Täter dingfest gemacht. Anhand von vier Briefen ist die Beweislage eindeutig. Als dann die Handschellen klicken und der Täter abgeführt wird, endet ein höchstvergnüglicher Abend. Jana Bogorinskys Drei-Gänge Menü mundete dabei ebenso wie die zwerchfellerschütternde Krimikost. Man darf sich schon jetzt auf eine Neuauflage im nächsten Januar freuen.

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