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Jazzkonzert und Mutterglück

Jazzkonzert und Mutterglück

Mittwoch, 10. Mai 2017

Ihre Interpretation von George Gershwins „Summertime“ ist einfach hinreißend, aber auch bei „Tuxedo Junction“, „Cry me a river“ oder „Ain´t misbehavin´“ entfaltet die 38-jährige, gelernte Opernsängerin Lauren Welliehausen ihre stimmliche Brillanz. Dabei hat die in Springe beheimatete Sängerin erst vor zweieinhalb Monaten entbunden. „Mein drittes Kind, Julian, und bei der Geburt hat er 4050 Gramm gewogen“, so die stolze Mutter.

Julian, den sein Vater in einer der hinteren Reihen des Flegesser Hofcafés betreut, ist der jüngste Zuhörer beim Konzert des Quartetts „Jazzami“. „Das ist eine Mischung aus französisch und englisch und heißt Jazzfreunde oder Jazz aus USA“, erklärt Sue Sheehan, die die Musiker zusammengeführt hat. Am Schlagzeug Uli Schmöe aus Völksen, Sue Sheehan, die Bandleaderin mit Gesang und Trompete, die junge Mutter Lauren Welliehausen Gesang, und am Keyboard der Hamelner Klavierlehrer Georgi Dimitrov. Der hat sich vor allem durch sein Engagement beim Klavierunterricht für Insassen der Hamelner Jugendanstalt einen Namen gemacht.

Insgesamt 17 Titel, allesamt Klassiker des Jazz, präsentiert „Jazzami“ bei ihrem zweiten Konzert im gut besuchten Hofcafé. „Meine Schwangerschaften haben die Stimme jedes Mal ein bisschen reifer und voller werden lassen“, berichtet Lauren Welliehausen. Ihre Kinder sind sechs, 2 1/2 Jahre und 2 1/2 Monate alt. Die Springerin, die aus New York stammt, hat ihre in Dörpe wohnende Kollegin Sue Sheehan, ebenfalls eine US-Amerikanerin, vor acht Jahren im „Key Largo“ an der Bahnhofstraße in Springe kennengelernt. „Ich singe Folk, sie Oper, das passt“, lacht Sue und zusammen mit Uli Schmöe und Georgi Dimitrov heizen sie an diesem Abend die Stimmung in der Wanderscheune mächtig an. an. Sheehans Trompetenklänge sind mehr als passabel, vor allem aber der Zusammenklang der beiden perfekt aufeinander abgestimmten  Frauenstimmen lässt die Zuhörer dahinschmelzen. „Das ist unsere Musik, das kommt von ganz innen“, seufzt Sheehan. Eine musikalischer Höhepunkt  dann zweifellos Sinatras „Cheek to cheek“. Aber auch die Zugabe des Andrew-Sisters-Evergreens „Bei mir biste scheen“ gelingt vortrefflich.

Julian ficht das alles nicht an. Behütet von seinem Vater Tim, einem Bauunternehmer, schläft er den Schlaf des Gerechten. „Ein ruhiges Kind“, bestätigt seine Mutter. Schließlich hat der Kleine schon im Mutterleib jede Menge Gesang mitbekommen.

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