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Gäbel / Sheehan-Doppelkonzert in Grupenhagen

Gäbel / Sheehan-Doppelkonzert in Grupenhagen

Samstag, 27. Mai 2017

Über dem kleinen Ort liegt die schläfrige Ruhe eine sonnigen Sonntagnachmittags. Nur vom Hofcafé  „Vollkornblume“ auf dem Pettighof klingt Musik herüber. Zum ersten Mal gastiert dort die in Hamburg lebende Sängerin und Komponistin Birte Gäbel. Zusammen mit der seit 32 Jahren im Weserbergland ansässigen US-Amerkanerin Sue Sheehan gibt sie ein „Doppelkonzert.“

Bild: Begeisterten große und kleine Zuhörer, Birte Gäbel und Sue Sheehan

 

Gleich zum Start Gäbels Klassiker „Urlaub von der Welt“, ein engagiertes Plädoyer für ein „Leben mit Schönheitsfehlern“. Die Tochter eines Grundschulrektors trifft mit ihren Texten zielgenau die Befindlichkeiten ihres Publikums. Immerhin haben gut 50 Gäste an diesem Sonntagnachmittag den Weg hinaus zum Pettighof gefunden. „Kleines Publikum macht immer gute Stimmung“, weiß auch Inge Schilling. Die aus dem belgischen Eupen stammende Frau des Hofinhabers Friedrich Pettig hat mit der „Vollkornblume“ ein attraktives Kulturprogramm aufgelegt.

Sue Sheehan, mit Trompete und Bouzouki, stellt Lieder aus ihrer neuesten CD „Time´s  ticking“ vor. Sie bleibt sich ihrer Herkunft aus Pop- und Singer-Songwriter-Tradition treu.

Die bildet einen interessanten Kontrast zu Gäbels Mischung aus chansonhaften Elementen, die manchmal auch an anspruchsvolle Schlager erinnern, und sogar stellenweise den bissigen Charakter von Kabarettsongs anklingen lassen.

Etwa wenn die Sängerin mit dem lila Band am schwarzen Hütchen ihren neuen „Anti-Socialmedia“-Song vorstellt. „Ach wie gut dass jeder weiß …“ heißt es da in Anlehnung an das Kinderlied vom Rumpelstilzchen. Gekonnt attackiert Gäbel darin die Widersprüche zwischen ausuferndem Kommunikationsverhalten, wachsender Inhaltslosigkeit und sozialer Verarmung bei steigenden technischen Möglichkeiten.

Auch mit geschickt verarbeiteten Coverversionen wie Meghan Trainors „All About That Bass“, das die beiden Musikerinnen als Jazzarrangement zum Mitsingen inszenieren, erwiesen sie sich als gekonnte Unterhalterinnen.

Für die jüngsten Zuhörer, den dreijährigen Piet und seine knapp einjährige Schwester, die gerade ihre ersten Schritte ausprobiert, ist nicht nur Friedrich Pettigs Riesengrill, sondern auch die beiden Frauen mit ihrer Musik ein tolles Erlebnis.

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